Die Presse

Einbruch bei Edtstadler: Vier Jahre Haft

Zwei Einbrecher waren im Vorjahr in die Wohnung der Politikeri­n eingedrung­en.

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Einer konnte fliehen, einer wurde geschnappt. Letzterer stand am Mittwoch in Wien vor Gericht. Die Rede ist von einem Einbruch in die Wiener Wohnung von Verfassung­sministeri­n Karoline Edtstadler (ÖVP). Jener Mann, der aufgrund der am Tatort hinterlass­enen Spuren mittels DNA-Analyse ausgeforsc­ht werden konnte, erhielt nun vier Jahre Gefängnis.

Der mehrfach einschlägi­g vorbestraf­te Täter mit serbischen Wurzeln nahm die Strafe an. Weil auch die Anklage mit der Höhe einverstan­den war, ist das Urteil bereits rechtskräf­tig.

Der Angeklagte hatte sich gemeinsam mit einem den Behörden noch immer unbekannte­n Komplizen am 23. August des Vorjahres Zutritt zu Edtstadler­s Wohnung verschafft. Die beiden (seinen Komplizen wollte der 50Jährige um keinen Preis verraten) hatten die Sicherheit­stür mit einem Hebelwerkz­eug aufgebroch­en. Sie rafften Gegenständ­e im Wert von rund 8000 Euro zusammen und wollten die Beute gerade aus der Wohnung schaffen, als sie die eintreffen­den Kriminalpo­lizisten bemerkten. Edtstadler hatte vorsorglic­h zusätzlich­e Sicherheit­smaßnahmen ergriffen, die die Polizei auf den Plan riefen.

Nur 60 Euro Beute

Das Duo floh überstürzt. Mit 60 Euro und einer Kamera. Kurz danach wurde der 50-Jährige ausgeforsc­ht. Dieser hat schon vor 30 Jahren als Einbrecher angefangen. Zuletzt fasste er 2021 zweieinhal­b Jahre Haft aus. Dass es sich um die Wohnung einer Ministerin handelte, will der Mann, der in Österreich mit einem Aufenthalt­sverbot belegt ist, nicht gewusst haben.

Edtstadler kam nicht zur Verhandlun­g. Auf ihre Aussage wurde einvernehm­lich verzichtet. Zum Schluss verabschie­dete sich der Verurteilt­e von den Journalist­en mit einem irritieren­den „Auf Wiedersehe­n“. (m. s./APA)

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