Neugeborenes in Spital an Keuchhusten gestorben
Ungeimpfte Erwachsene und ältere Kinder können für Säuglinge eine Gefahr sein.
Graz. Ein erst wenige Wochen altes Baby ist in einem Grazer Spital an Keuchhusten gestorben, bestätigte Eva Winter, Leiterin des Gesundheitsamts in Graz, eine Meldung in der „Kleinen Zeitung“. Im Fall einer Infektion mit Keuchhusten sind insbesondere ungeimpfte Erwachsene oder ältere Kinder ohne Auffrischung eine Gefahr für Säuglinge.
Pertussis oder Keuchhusten sei eine hochansteckende Infektionserkrankung der Atemwege und in Österreich meldepflichtig, sagt Winter. Die Übertragung erfolgt über Tröpfcheninfektion. Von schweren Verläufen sind vor allem Säuglinge und Kleinkinder sowie ältere Menschen betroffen. „Obwohl Erwachsene bei einer Infektion oft kaum mehr als einen Husten wahrnehmen, kann das Bakterium, wenn es auf Neugeborene trifft, bedrohlich werden“, so Winter.
Laut Gesundheitsministerium wurde in Österreich zuletzt eine starke Zunahme von Krankheitsfällen beobachtet. Auch die Zahl der erkrankten Erwachsenen mit Komplikationen und einem Langzeitverlauf ist deutlich angestiegen. 2015 wurden in Österreich 579 Keuchhustenfälle gemeldet. 2016 waren es 1274 Fälle, 2017 bereits 1411 Fallmeldungen und 2018 fast 2200 Fälle. Auffällig ist vor allem eine deutliche Zunahme von Erkrankungen im Erwachsenenalter.
Impfung als bester Schutz
Für Babys ist die Impfung erst ab dem vollendeten zweiten Lebensmonat mit weiteren Teilimpfungen im fünften und elften Monat möglich. Für Frauen mit Kinderwunsch wird eine Auffrischung im dritten Schwangerschaftsdrittel empfohlen. Nach der Grundimmunisierung im Säuglingsalter sind Auffrischungen im siebenten bis neunten Lebensjahr und anschließend alle zehn Jahre empfehlenswert. (APA)