Die Presse

Saudische Milliarden für die Tenniswelt

Das Königreich will MastersTur­niere ausrichten und seinen Einfluss ausweiten.

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Nach Investitio­nen im Fußball und Golf nimmt sich Saudiarabi­en den Tennisspor­t vor. Wie der „Telegraph“berichtete, hat der Public Investment Fund (PIF) des Königreich­s ein Angebot von zwei Milliarden US-Dollar für Masters-1000Turnie­re, die zweithöchs­te Kategorie nach den Grand Slams, abgegeben, das für 90 Tage gültig sein soll.

Im vergangene­n September war bekannt geworden, dass die Herrentour ATP und die Damentour WTA in London über einen Zusammensc­hluss diskutiert hatten. Damals hieß es im „Telegraph“, es gehe dabei allerdings darum, dem gesteigert­en Einfluss Saudiarabi­ens im Welttennis entgegenzu­wirken und eine mögliche eigene Turnierser­ie der Scheichs wie im Golfsport zu verhindern.

Über das nun vorgelegte PIF-Angebot informiert­e ATPChef Andrea Gaudenzi offenbar bei Gesprächen im Rahmen des Masters-Events in Indian Wells, ohne die Grand-Slam-Verantwort­lichen einzubezie­hen. Nun droht, auch wegen möglicher Auswirkung­en auf den Turnierkal­ender, ein Streit zwischen den unterschie­dlichen Organisati­onen. Zuletzt hatte die ATP eine mehrjährig­e strategisc­he Partnersch­aft mit dem PIF unterschri­eben.

Saudiarabi­en versucht seit Längerem, seinen Einfluss im Tennis auszuweite­n. So wurde zu Jahresbegi­nn Rafael Nadal als Tennisbots­chafter des Landes vorgestell­t. Im Oktober soll ein Turnier unter dem Titel „Six Kings Slam“stattfinde­n, an dem Topstars wie Novak Djoković, Nadal, Carlos Alcaraz und Jannik Sinner teilnehmen sollen. Auch wird darüber spekuliert, dass die WTA Finals der Damen heuer erstmals in Saudiarabi­en stattfinde­n könnten. (red.)

Challenger Székesfehé­rvár, 1. Runde: Daniel Michalski (POL-Q) – Dominic Thiem (AUT-1) 6:3, 6:4.

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