Es wird einige Gewinner und viele Verlierer geben
„Die Verlierer der Klimawende“, von Oliver Grimm, 12.3.
Dank an die Journalisten der „Presse“. Endlich eine ehrliche Besprechung des so komplexen Themas. Wenn sich die Gesellschaft auf die Notwendigkeit einer Energiewende einigt – zum Wohl der Zukunft nachfolgender Generationen –, wird das einiges kosten. Es wird einige Gewinner und viele Verlierer geben. Verteilungskämpfe sind zu erwarten. Vorzeichen sehen wir in der Zuwendung der Wähler zu Parteien am rechten und linken Rand der politischen Landschaft.
Was ist notwendig? Ehrlichkeit ohne Schönfärberei und offene Diskussionen über notwendige soziale Ausgleiche. Aber ohne absurde Wirtschaftsfeindlichkeit. Wir brauchen (gelenkte) Investitionen, innovative Unternehmer (mit notwendiger Gewinnerwartung) mit gut ausgebildeten Mitarbeitern. Investitionen in Wissenschaft und Forschung. Eine offene Diskussion über die extrem spekulative Finanzwirtschaft (Casino-Kapitalismus). Josef Urschitz hat natürlich recht, wenn er vor unbedachten und überfallsartigen (schon klar, wir sind zu spät dran!) Maßnahmen in Europa warnt, die den dem gnadenlosen Konkurrenzkampf auf dem Weltmarkt ausgesetzten Unternehmer zwingen, in weniger umweltbewusste Länder abzuwandern. Was nützt es dem Weltklima, wenn Österreich/Europa den CO2Ausstoß verringern, aber dafür in anderen Ländern noch mehr CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird?
Seit mehr als 50 Jahren kennt man die Gefahren des Klimawandels. Man hat zu spät reagiert und viel Zeit verloren. Je länger man wartet, desto teurer und schmerzhafter werden die notwendigen Reparaturmaßnahmen.
Mag. Helmut Marinic,