Die Presse

Es wird einige Gewinner und viele Verlierer geben

- 8362 Söchau

„Die Verlierer der Klimawende“, von Oliver Grimm, 12.3.

Dank an die Journalist­en der „Presse“. Endlich eine ehrliche Besprechun­g des so komplexen Themas. Wenn sich die Gesellscha­ft auf die Notwendigk­eit einer Energiewen­de einigt – zum Wohl der Zukunft nachfolgen­der Generation­en –, wird das einiges kosten. Es wird einige Gewinner und viele Verlierer geben. Verteilung­skämpfe sind zu erwarten. Vorzeichen sehen wir in der Zuwendung der Wähler zu Parteien am rechten und linken Rand der politische­n Landschaft.

Was ist notwendig? Ehrlichkei­t ohne Schönfärbe­rei und offene Diskussion­en über notwendige soziale Ausgleiche. Aber ohne absurde Wirtschaft­sfeindlich­keit. Wir brauchen (gelenkte) Investitio­nen, innovative Unternehme­r (mit notwendige­r Gewinnerwa­rtung) mit gut ausgebilde­ten Mitarbeite­rn. Investitio­nen in Wissenscha­ft und Forschung. Eine offene Diskussion über die extrem spekulativ­e Finanzwirt­schaft (Casino-Kapitalism­us). Josef Urschitz hat natürlich recht, wenn er vor unbedachte­n und überfallsa­rtigen (schon klar, wir sind zu spät dran!) Maßnahmen in Europa warnt, die den dem gnadenlose­n Konkurrenz­kampf auf dem Weltmarkt ausgesetzt­en Unternehme­r zwingen, in weniger umweltbewu­sste Länder abzuwander­n. Was nützt es dem Weltklima, wenn Österreich/Europa den CO2Ausstoß verringern, aber dafür in anderen Ländern noch mehr CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird?

Seit mehr als 50 Jahren kennt man die Gefahren des Klimawande­ls. Man hat zu spät reagiert und viel Zeit verloren. Je länger man wartet, desto teurer und schmerzhaf­ter werden die notwendige­n Reparaturm­aßnahmen.

Mag. Helmut Marinic,

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