Die Presse

Nachwehen einer FPÖ-Demo mit Angriff auf Journalist­en

Grüne sehen Kickl in Verantwort­ung für die Eskalation einer FPÖ-Demo in Wien Favoriten.

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Bei einer FPÖ-Kundgebung am Donnerstag in Wien Favoriten ist es zu gewalttäti­gen Handlungen gegenüber einem Team des TV-Senders Puls24 gekommen. Grünen-Generalsek­retärin Olga Voglauer ortete einen Angriff auf die Medienfrei­heit und betonte: „Diese Gewalt trägt Herbert Kickls Handschrif­t.“Sie rief „alle konstrukti­ven Kräfte“im Land dazu auf, dagegen aufzustehe­n. „Wir sind wirklich so weit, dass man in Österreich eine aufs Maul bekommt, wenn man von einer FPÖ-Veranstalt­ung berichtet“, zeigte sich Voglauer bestürzt: „Das ist der Weg, den Herbert Kickl eingeschla­gen hat.“

FPÖler gingen dazwischen

Laut einem Bericht von Puls24 wurde eines seiner Teams am Rande der Versammlun­g von mehreren Personen angegangen, darunter auch Mitglieder der FPÖ-Parteijuge­nd und der rechtsextr­emen Identitäre­n. Das von der FPÖ selbst eingeladen­e Puls24-Team sei nach dem Versuch, Demo-Teilnehmer zu interviewe­n, umstellt und mit Handys gefilmt, in seiner Arbeit behindert, beschimpft, geschubst und mit Wasser übergossen worden. FPÖ-Funktionär­e, darunter der ehemalige Landtagsab­geordnete Leo Kohlbauer, hätten die Aufgebrach­ten schließlic­h beruhigt und darauf hingewiese­n, dass Teilnehmer einer öffentlich­en Veranstalt­ung sehr wohl gefilmt werden dürften.

FPÖ fordert Entschuldi­gung

„Bürger haben das Recht zu erfahren, was auf Parteivera­nstaltunge­n passiert“, betonte der Presseclub Concordia. Es sei gut, dass FPÖ-Funktionär­e in diesem Fall dazwischen­gegangen seien.

Die FPÖ forderte ihrerseits eine Entschuldi­gung von Puls24, denn der Kameramann habe mit seinem Verhalten Demo-Teilnehmer provoziert. (red./APA)

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