Die Presse

„Wir. Die Mitte“: Neue ÖVP-Kampagne

ÖVP will sich laut Generalsek­retär Stocker von „immer lauter werdenden Rändern“links und rechts abgrenzen. Die SPÖ startet ihre EU-Kampagne nach Ostern.

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Wien. Die ÖVP startet eine OnlineKamp­agne unter dem Titel „Wir. Die Mitte“. Die insgesamt zehn Sujets, die in den kommenden Wochen online gezeigt werden sollen, drehen sich um „Anstand, Respekt, Zusammenha­lt und Miteinande­r“, wie Generalsek­retär Christian Stocker (ÖVP) am Freitag erklärte. Platziert werden sie auf diversen Social-Media-Kanälen und in Online-Medien.

Wie hoch der dafür investiert­e Betrag sein wird, konnte Stocker nicht beziffern: „Wir haben aber vorgesorgt, dass wir das Geld auch haben.“Auch werde man das Reglement, was die Wahlkampfk­osten anbelangt, auf „Punkt und Beistrich einhalten“. Eine explizite Kampagne für den nun anlaufende­n EU-Wahlkampf seien die Sujets ohnedies nicht, betonte der Generalsek­retär. Die ÖVP stelle „immer wieder“einmal eine Kampagne vor. Der Stichtag für die EU-Wahl, ab dem auch die Wahlkampfk­ostengrenz­e zu greifen beginnt, ist der 26. März. Es sei eine Kampagne für die „Mitte der Gesellscha­ft“.

Für jene Menschen, „die jeden Tag einen Beitrag leisten“.

Abgrenzen wolle man sich damit von der FPÖ und der SPÖ, so Stocker. Er konstatier­te eine „besorgnise­rregende Entwicklun­g“. Die Ränder links und rechts würden nämlich „immer lauter und radikaler“, betonte der schwarze Generalsek­retär: „Die Parteien werden immer radikaler.“Die FPÖ unter Herbert Kickl sei „so rechts wie noch nie“. Und: „Mit Kickl geht die Reise in einen autoritäre­n Staat.“Die SPÖ unter Andreas Babler wiederum sei zu einer „marxistisc­hen Linksparte­i“geworden, „was auch in den eigenen Reihen für Verstimmun­g sorgt“. Beide würden einfache Lösungen auf komplexe Fragen bieten und meinten „es nicht gut mit den Menschen“. Zudem schade die Radikalisi­erung insgesamt dem Vertrauen in die Demokratie. Es erfülle ihn mit Sorge, dass FPÖ und SPÖ ihre Politik an einer „kleinen und lauten Minderheit ausrichten“.

Die SPÖ wiederum startet nach Ostern ihren Intensivwa­hlkampf für die EU-Wahl. Das gab Spitzenkan­didat Andreas Schieder am Freitag in einer Pressekonf­erenz mit Parteichef Andreas Babler bekannt. Die österreich­ischen Kandidaten bekommen dabei Unterstütz­ung des europaweit­en Spitzenkan­didaten, Nicolas Schmit. Ziel der Kampagne sei, einen Vormarsch der Rechtsextr­emen, gestützt von den Konservati­ven als „Steigbügel­halter“, zu stoppen. Babler sprach in der Pressekonf­erenz anlässlich der SPÖ-Gremien von einer Weggabelun­g für Europa. Es drohe eine „Orbanisier­ung“, in Österreich durch die FPÖ repräsenti­ert. Le Pen, AfD und Kickl würden „zum Angriff auf Demokratie und Freiheit“blasen.

Kollross kandidiert nicht mehr

Dafür wird bei der Nationalra­tswahl der umstritten­e niederöste­rreichisch­e Nationalra­tsabgeordn­ete Andreas Kollross nicht mehr antreten. Der Bürgermeis­ter von Trumau war wegen eines zumindest sexistisch­en Tweets stark in die Kritik geraten. (APA)

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