„Sammelfeier“für Sub-auspiciis-Absolventen
Zum ersten Mal erfolgte die Übergabe der Ehrenringe durch Bundespräsident Van der Bellen bei einem gemeinsamen Termin. Zehn Männer und drei Frauen wurden geehrt.
Erstmals gab es eine solche Ehrung 1625 in Graz. Damals freilich noch als „Promotio sub auspiciis Imperatoris“– als Promotion unter der Aufsicht des Kaisers: Unter Ferdinand II. erfolgte die Würdigung an einen Grafen.
Seither hat sich die Tradition gehalten, heute freilich unter den Auspizien des Bundespräsidenten. Am Montag gab es dafür erstmals eine neue Form: eine Sammelzeremonie in der Wiener Hofburg. Bisher hatten Sub-auspiciisPromotionen direkt an der jeweiligen Universität stattgefunden.
Um den Aufwand für den Präsidenten samt Entourage in Grenzen zu halten, wurde dabei allerdings immer zugewartet, bis mehrere Auszeichnungen zusammenkamen. In der Praxis hat das vor allem an Standorten mit wenigen Sub-auspiciis-Promovenden dazu geführt, dass diese ihren Titel zum Teil jahrelang nicht führen durften. Deshalb gibt es ein neues Prozedere: Die Absolventen bekommen nun im Rahmen einer Feier an ihrer Uni ihre Urkunde überreicht und können ab diesem Zeitpunkt den Doktortitel auch führen. Die Übergabe der Ehrenringe findet dann einmal im Jahr in der Hofburg statt.
Am Montag waren es also zehn Männer und drei Frauen, die für ihre Leistung in der Geheimen Ratsstube geehrt wurden. Mit Tobias Scheipel, Thomas Kamencek, Gabriel Lipnik, Michael Missethan und Daniel Kales kommen gleich fünf von ihnen von der TU Graz. Dazu (im Fach Mathematik) Katharina Brazda und Julius Berner von der Uni Wien, Sebastian Moser (Montanuni Leoben), Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Lattacher (Uni Klagenfurt), Finanzwissenschaftler Maximilian Schleritzko (WU), Altphilologe Lukas Spielhofer (Uni Graz), Literaturund Kulturwissenschaftlerin Irina Tautschnig (Uni Innsbruck) und Musikwissenschaftlerin Milena Amann-Rauter (Musik-Uni Wien).
Die Promotionen sub auspiciis gebe es nur in Österreich, betonte dabei Alexander Van der Bellen, und das seit rund 400 Jahren. „Sie sind“, meinte er in Richtung der Absolventen, „wenn man so will, Überlebende aus Zeiten der Monarchie.“(APA/tes)