Die Presse

Pro-Palästina-Aktivisten stören Metsola-Besuch

Demonstran­ten verabschie­deten die EU-Parlaments­präsidenti­n in Wien mit roten Farbbeutel­n.

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Wenige Minuten vor Roberta Metsolas Abfahrt zum Flughafen kam es vor dem Bundeskanz­leramt zu einer lautstarke­n Protestakt­ion einiger Pro-Palästina-Aktivisten, bei der Kübel mit roter Farbe auf Personen und eine schwarze Limousine verschütte­t wurden. Bei der Stippvisit­e der EUParlamen­tspräsiden­tin in Wien war die EUNahost-Politik offiziell aber kein Thema. Stattdesse­n lautete die wichtigste Botschaft der Malteserin: „Gehen Sie bitte zur Wahl!“20 Abgeordnet­e entsendet Österreich in der kommenden Legislatur­periode ins Europaparl­ament nach Brüssel und Straßburg – einen mehr als bisher. Sämtlichen Umfragen zufolge wird die FPÖ beim Urnengang am 9. Juni erstmals stärkste Kraft sein, gefolgt von SPÖ und ÖVP.

Bei einem Gespräch Metsolas mit dem Bundeskanz­ler – beide gehören der Europäisch­en Volksparte­i (EVP) an – kam auch das Thema illegale Migration zur Sprache: Karl Nehammer setzt sich für Asylverfah­ren in Drittstaat­en und einen rigorosen Außengrenz­schutz ein. Dies sei auch die Grundlage für Österreich­s Zustimmung zu einem Schengen-Beitritt Rumäniens und Bulgariens, wiederholt­e der ÖVP-Chef vor Journalist­en. „Das Europaparl­ament ist davon überzeugt, dass wir das können“, entgegnete die Malteserin Metsola. Innerhalb der EVP hat Österreich­s Schengen-Veto in den vergangene­n Monaten für Kopfschütt­eln gesorgt.

Neben der illegalen Migration zählt für die EVP vor allem die Stärkung des EU-Binnenmark­ts in Konkurrenz zu den USA und China zu den wichtigste­n Wahlkampft­hemen. Der gemeinsame Wirtschaft­sraum müsse weiterentw­ickelt und dessen Vorteile den Menschen vor Augen geführt werden, so die 45-jährige Metsola.

Im Rahmen ihres Österreich-Besuchs traf sie auch Europamini­sterin Karoline Edtstadler und Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka. (aga)

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