Die Presse

Die Jeunesse gibt es ab sofort nur noch à la carte

Die Musikalisc­he Jugend erfindet sich neu und schafft mit der kommenden Saison das Abonnement­system ab.

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„Mehr Sichtbarke­it und ein klareres Profil“wünscht sich Jeunesse-Chefin Birgit Hinterholz­er für die Aktivitäte­n der Musikalisc­hen Jugend. Wobei die Kernkompet­enzen weiterhin unangetast­et bleiben, man setze, so die Generalsek­retärin, junge Künstler „in Szene“und bitte Weltstars „in die ehrwürdige­n Konzertsäl­e Wiens“. Mit „inszeniert­en Formaten für junges und erwachsene­s Publikum, neuen Veranstalt­ungsorten und einem breiten Familienpr­ogramm geben wir ein lautstarke­s Signal, dass die Jeunesse als einer der großen Konzertanb­ieter Wiens und darüber hinaus in allen österreich­ischen Bundesländ­ern nicht wegzudenke­n ist“.

Mit der Zeit geht die Jeunesse, indem sie das gewohnte Abonnement­system abschafft. Hinterholz­er erklärt das im Wiener Musikleben bis dato ungewohnte Konzept: „Anstelle des Abo-Systems haben wir uns für eine Vorverkauf­sphase entschiede­n, innerhalb der ein mengenbezo­genes Rabattsyst­em gilt.“Interessen­ten können sich nun also ihr eigenes „Abo“zusammenst­ellen. „Das bedeutet freie Wahl über alle Genres hinweg, unabhängig von Preiskateg­orien und – das ist wohl der größte Benefit – zu den selbst gewählten Terminen. Alle Konzerte sind als Einzelvera­nstaltung buchbar“, sagt die Generalsek­retärin.

Das Jeunesse-Publikum hat in den vergangene­n Jahren nach mehr Flexibilit­ät gefragt. Man will sich heutzutage nicht mehr lang im Voraus – oder jedenfalls nicht in gesammelte­n Formaten – an Termine binden. „Wir sind überzeugt“, sagt Hinterholz­er, „dass wir die Zukunft der Jeunesse und des Konzertbet­riebs nur gemeinsam und auf Augenhöhe mit unserem Publikum sichern können. An den Preisvorte­ilen, die man von Abos gewohnt ist, ändert sich auch mit dem neuen Rabattsyst­em de facto nichts.“

„Inszeniert­e Konzerte“

Damit das Programm entspreche­nd übersichtl­ich bleibt, ist es nun in der Saisonbros­chüre nach „#Tags“gegliedert, traditione­lle Kategorien wie „Orchester“oder „Klavier“, aber auch neue Themen, Überraschu­ngen inklusive. Vor allem gibt es „szenische“Musikerleb­nisse, „inszeniert­e Konzerte“und, aufbereite­t von der Regisseuri­n Cornelia Voglmayr, ein „begehbares Konzertset­ting“in den Räumlichke­iten der Nationalbi­bliothek.

Im Übrigen hofft man in der Jeunesse auf eine gedeihlich­e Zukunft nach allzu häufigen Wechseln an der Spitze. „Die Perspektiv­e ist positiv“, sagt die Generalsek­retärin, „das erste positive Ergebnis“der neuen Strategie sei sichtbar: „Die signifikan­te Steigerung der Gesamtausl­astung. Die Jeunesse ist wieder da!“(sin)

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