Blick in die neuen Railjets der ÖBB
Nach den Problemen mit Railjets im Winter haben die ÖBB nun 19 zusätzliche neue Züge bestellt. Am Freitag wurden die neuen Garnituren bei einer Probefahrt vorgestellt.
Auf den ersten Blick fällt vor allem eines auf: Die neuen Railjets der ÖBB wirken heller, freundlicher und geräumiger als die Vorgänger. Und: Man muss sich nicht mehr drei enge Stufen hinauf quälen, um einzusteigen. Durch die Niederflurbauweise kann man die Züge nun ebenerdig und damit barrierefrei betreten.
Mit einer Probefahrt haben die ÖBB am Freitag die „Railjets der neuen Generation“vorgestellt. Das Design der zweiten Klasse deckt sich mit den Sitzwägen in den neuen Nightjets, die im Herbst vorgestellt wurden und bereits zwischen Wien und Hamburg unterwegs sind. Auch hier wurde auf dunkelrote Sitze und Armlehnen aus Holz gesetzt. Sowohl die zweite als auch die erste Klasse der neuen Railjets machen einen eleganten und modernen Eindruck.
Insgesamt 27 neue Züge
Mit dem Railjet hatten die ÖBB dabei zuletzt Probleme. Ausgerechnet in der Weihnachtszeit gab es technische Komplikationen, weshalb zehn Prozent der 60 Railjets der älteren Generation in die Werkstatt mussten.
Jetzt hat die ÖBB 19 zusätzliche Railjets bestellt. Die ersten neuen Züge aus einer vorangegangenen Bestellung sollen ab 8. April zuerst auf der Brennerstrecke unterwegs sein. Insgesamt werden 27 Garnituren bestellt, sie sollen bis 2028 auch auf der Südstrecke rollen. Lieferant ist Siemens, die 19 nun bestellten Railjets kosten laut Bundesbahnen rund 405 Mio. Euro. Die neuen Railjets wurden übrigens in Wien gefertigt und entwickelt, wie Tanja Kienegger, Chefin von Siemens Mobility Austria, betont.
Am Montag, dem 8. April 2024, starten also zwei nagelneue Zugpaare auf der Strecke München – Innsbruck – Bozen – Verona – Bologna und ein weiteres neues Zugpaar auf der Strecke München – Innsbruck. „Die neuen Züge punkten durch moderne Ausstattung, mehr Komfort und erhöhte Privatsphäre“, versprechen die ÖBB.
Mehrfach verstellbare Sitze
Die Garnituren bieten nun mehrfach verstellbare Sitze mit einem geschlossenen Design bei den Rückenlehnen für mehr Privatsphäre. Es gibt zwei Klapptische pro Platz für erweiterte Ablagemöglichkeiten, Fußstützen in allen Komfortklassen,
integrierte Leselampen, zusätzliche Lademöglichkeiten per USB und induktiver Ladestation sowie verbesserte Sitzplatzbeschriftungen zur einfachen Orientierung.
Die First Class und Business Class sind mit Leder und Echtholz ausgestattet. Barrierefreies Reisen soll durch die Niederflurbauweise und drei Rollstuhlstellplätze im Multifunktionswagen erleichtert werden. Verbesserungen gibt es auch für Radler, ihnen stehen sechs Radabstellplätze zur Verfügung. Angenehmer soll es auch im Zugrestaurant werden. Dieses bietet Sitzgelegenheiten am Tisch sowie Barhocker direkt am Fenster für Einzelreisende. (APA/red)