Die Unruhe vor dem Sturm in Fußball-Deutschland
Beim DFB-Team wird über Trikotfarben, Ausrüster, Verträge und spielerische Experimente diskutiert. Die EM naht.
Rund drei Monate vor der Europameisterschaft im eigenen Land kommt die deutsche Nationalmannschaft nicht zur Ruhe. Während es in sportlicher Hinsicht – beginnend mit dem heutigen Testspiel gegen Frankreich (21 Uhr, live, ZDF und Puls4) – noch immer darum geht, in den vielzitierten Flow zu kommen, sind die Störgeräusche abseits des grünen Rasens laut.
Zum einen war da die (überzogene) Kritik am unlängst präsentierten Auswärtstrikot. Die Farbwahl (pink/lila) hatte in den sozialen Medien für Diskussionen gesorgt. Inzwischen legte das Shirt den besten Verkaufsstart für ein deutsches Auswärtstrikot jemals hin, betonte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen. Apropos Adidas: Das am Donnerstag verkündete Aus als Ausrüster des DFB ist ein echtes Politikum (mehr dazu auf Seite 20).
Auch beim Trainer selbst dreht sich derzeit nicht alles um Fußball. So will der DFB mit Julian Nagelsmann verlängern – und dieser will noch vor der ersten Partie gegen Schottland am 14. Juni Klarheit über seine Zukunft haben. Für ihn gebe es zwei Varianten: „Verband oder Verein.“
In Sachen DFB-Kaderplanung gehen dem Coach die Optionen aus. Die Zeit für Experimente ist bei vier ausstehenden Testspielen eigentlich vorbei, doch noch immer sucht Nagelsmann „die passenden Spieler“. Vor allem die Defensive gilt als Baustelle. Manuel Neuer sollte Nummer eins zwischen den Pfosten sein und der zuletzt so anfälligen Abwehr (sieben Gegentore in den jüngsten drei Spielen) den nötigen Halt geben. Neuers Muskelfaserriss am Mittwoch hat diesen Plan jedoch vorerst durchkreuzt. (stm)