Israel intensiviert den Kampf gegen die Hamas
Gekämpft wird unter anderem rund um zwei Krankenhäuser in Khan Younis im Süden des Gazastreifens.
Tel Aviv. Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben am Sonntag einen neuen Militäreinsatz in Khan Younis im Süden des Gazastreifens begonnen. Ziel der Operation im Westen der Stadt sei es, „weiter Terrorinfrastruktur zu zerstören und Terroristen in dem Gebiet auszuschalten“, hieß es in einer Mitteilung des Militärs. Der Einsatz habe mit „einer Serie von Luftangriffen auf rund 40 Terrorziele begonnen“.
Der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond berichtete, israelische Truppen hätten zwei Krankenhäuser in Khan Younis umlagert. Es gebe heftigen Beschuss. Im al-Amal-Krankenhaus sei ein Sanitäter durch Schüsse tödlich verletzt worden, ein weiterer habe eine Schussverletzung am Kopf erlitten. Israel wirft der im Gazastreifen herrschenden Hamas vor, Krankenhäuser als Stützpunkte und Waffenlager zu missbrauchen.
Bei einem Einsatz im Shifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza im Norden des Küstengebiets wurde ein israelischer Soldat getötet, wie die Armee am Sonntag mitteilte. Seit Beginn der Bodenoffensive im Gazastreifen Ende Oktober sind nach Militärangaben 252 israelische Soldaten und Soldatinnen getötet worden. Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober seien 596 Soldaten und Soldatinnen getötet und mehr als 3100 weitere verletzt worden. Die von der islamistischen Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde teilte mit, seit dem 7. Oktober seien 32.226 Palästinenser im Gazastreifen getötet und mehr als 74.500 weitere verletzt worden. Die Zahlen ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
In der südlichen Stadt Rafah an der abgeriegelten ägyptischen Grenze, die zum letzten Zufluchtsort für etwa die Hälfte der rund 2,3 Millionen Bewohner des dicht besiedelten Gazastreifens geworden ist, wurden bei einem israelischen Luftangriff auf ein Haus nach Angaben der Gesundheitsbehörde sieben Menschen getötet. (ag.)