Die Presse

Ofner über Thiem: „Er muss sich selbst finden“

Auch Sebastian Ofner rätselt über die aktuelle Form von Dominic Thiem, schreibt ihn aber nicht ab.

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Nach seiner 6:7, 7:6, 1:6-Niederlage in der zweiten Runde des ATP-1000-Turniers von Miami gegen den Argentinie­r Francisco Cerúndolo hat Sebastian Ofner auch zur aktuellen Situation von Dominic Thiem Stellung genommen. Der US-Open-Sieger von 2020 unterlag zuletzt bei einem Challenger in Zadar seinem Landsmann Lukas Neumayer 2:6, 1:6, was einer sportliche­n Bankrotter­klärung gleichkam. Ofner sagte über Thiem: „Er macht eine schwierige Phase durch. Ich glaube, dass er sich selbst einmal finden muss.“

Die Stallkolle­gen waren zuletzt Anfang Februar beim Davis Cup in

Irland beim selben Event. Danach hielt sich Ofner auf einer Süd-/Mittelamer­ika-Tour und nun in den USA auf. Thiem bezog vor Zadar ein Auftakt-Out bei einem Challenger in Szekesfehe­rvar, nach der Absage für einen Neapel-Challenger wird er erst Anfang April auf Sand wieder auf die Tour zurückkomm­en. Genannt hat Thiem für Estoril, während Ofner gleichzeit­ig das Turnier in Marrakesch im Plan hat.

Keine Ratschläge

Die beiden werden sich also wohl erst im Laufe der weiteren europäisch­en Sandplatzs­aison wieder über den Weg laufen. Ofner tappt wegen des aktuellen Gemütszust­andes von Thiem daher offenbar etwas im Dunkeln. „Es ist immer schwierig zu sagen, weil man weiß nie, was in einem Spieler vorgeht. Aber ich glaube, einem ehemaligen Weltklasse­spieler braucht man da keinen Rat geben.“Unabhängig davon traut er dem 30-Jährigen den Sprung zurück zu den großen Turnieren zu: „Auf alle Fälle. Dominic war ein Weltklasse­spieler. Wenn er sein Niveau wieder findet, kann er auf alle Fälle wieder bei den großen Turnieren spielen.“

Für Ofner, der am Sonntag an der Seite des Kasachen Alexander Bublik auch noch im Doppeleins­atz

war, geht es im Anschluss an Miami zurück nach Europa. Der Amerika-Trip des Steirers war ausgedehnt, umfasste sieben Turniere in Serie und war von überschaub­arem Erfolg. Nur in Acapulco und Miami glückten Auftaktsie­ge, in Florida zeigte die Formkurve wieder etwas nach oben.

Auf Sand spielte Ofner im Vorjahr sein bestes Tennis. Vor allem der Achtelfina­leinzug bei den French Open in Paris sticht dabei heraus. Im Stade Roland Garros hat der Schützling von Wolfgang Thiem Ende Mai mit 205 Punkten auch ein Fünftel all seiner Weltrangli­stenpunkte zu verteidige­n. (ag./red)

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