Spiele mit dem Gedanken, „populistisch“zu wählen
„Was tun gegen (Messer-)Gewalt?“, von Martin Stuhlpfarrer und Oliver Pink, 20.3.
Ich wuchs bis zum 15. Lebensjahr in Favoriten („10. Hieb“) auf. Schon damals herrschten dort rauere Sitten als in den Cottagevierteln. Heute jedoch zeigt sich, dass wir endlich zu großen Weltstädten wie Paris (Banlieues) und Berlin (Neukölln, Kreuzberg) aufschließen.
Manche unserer korrekten Medien berichten oft von 15-, 18-, 25jährigen Messerstechern, Vergewaltigern und Drogendealern, ohne deren Internationalität zu nennen. Ist das nicht „rassistische und islamophobe Diskriminierung“? Die „autochthonen“Einwohner reagieren oft verständnislos. Dabei könnte die alte Restbevölkerung doch „achtsam und ohne jemanden zurückzulassen“, zu einem toleranteren Verständnis der „ausgegrenzten, diskriminierten“Mehrheitsgesellschaft geführt werden. Kostenlose Sprachkurse sind wichtig. Erst die Beherrschung der Mehrheitssprache – z. B. die Übersetzung von „schleich di’, Depperter“– ermöglicht einen „wertschätzenden Diskurs auf Augenhöhe“.
Wichtig: Die Bezeichnung „gewaltbereit“zeugt schon von moderner Semantik („Sprache verändert das Bewusstsein“). Ein Gewaltbereiter wird nämlich erst durch schuldhaftes Fehlverhalten des Opfers zum Gewalttäter. So sollte man es bei Vergewaltigern auch handhaben, fordern doch deren Opfer durch „kulturell unsensibles“Aussehen den sexuellen Übergriff erst heraus. Besser also, wir sprechen analog zu den Gewaltbereiten von „Vergewaltigungsbereiten“. Zu loben ist hier das „zivilgesellschaftliche Engagement“von Sittenwächtern, die auf angemessene Kleidung von Frauen achten und damit Übergriffe verhindern.
Eine weitere Option: Schaffung eines „Arbeitskreises zur Evaluierung eines Initiativkomitees zwecks Schaffung eines Aktionsplans“durch das Innenministerium, unter Einbindung der Umwelt
ministerin, da die Erzeugung von zu viel heißer Luft zur Klimaerwärmung beitragen könnte.
Nun im Ernst: Als „alter weißer Mann“spiele ich erstmals mit dem Gedanken, „populistisch“zu wählen (trotz seltsamer Auswüchse). Um „ein Zeichen zu setzen“.
Dr. Martin Huppmann, 1180 Wien