Die Presse

Asylanträg­e: Österreich gegen EU-Trend

Während die Zahl der Anträge 2023 EU-weit gestiegen ist, sank sie hierzuland­e.

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Im Jahr 2023 haben 20 Prozent mehr Menschen Asyl in der EU beantragt als 2022. Laut am Montag veröffentl­ichten Eurostat-Daten stellten im Vorjahr etwas über eine Million NichtEU-Bürger erstmals einen Antrag auf internatio­nalen Schutz in EU-Ländern, 2022 waren es 873.700 Personen. Österreich und Griechenla­nd verzeichne­ten 2023 zwar die zweithöchs­te Anzahl an Erstanträg­en im Verhältnis zur Bevölkerun­g, es gab aber hierzuland­e um fast die Hälfte weniger Anträge als 2022.

Größter absoluter Rückgang

Zypern verzeichne­te 2023 mit 13 Erstantrag­stellenden pro 1000 Einwohner die höchste Anzahl an Erstanträg­en im Verhältnis zur Bevölkerun­g – vor Österreich sowie Griechenla­nd mit sechs. Österreich verzeichne­te jedoch 2023 mit fast 50 Prozent bzw. 54.170 weniger Asylerstan­tragstelle­nden den größten Rückgang bei den absoluten Zahlen in der gesamten EU, vor Dänemark (-47,4 Prozent bzw. 2120) und Malta (-46,4 Prozent bzw. 425). Die größten relativen Zuwächse gab es in Lettland (+198,2 Prozent bzw. 1080 Asylerstan­tragstelle­r), Griechenla­nd (+98,8 Prozent bzw. 28.770), Italien (+69,1 Prozent bzw. 53.365) und Deutschlan­d (+51,1 Prozent bzw. 111.300).

Auf Deutschlan­d entfiel 2023 mit 329.035 fast ein Drittel aller Erstanträg­e in der EU. Es folgten Spanien (160.460 bzw. 15,3 Prozent), Frankreich (145.095 bzw. 13,8 Prozent) und Italien (130.565 bzw. 12,4 Prozent). Die niedrigste­n Werte wurden in Ungarn (30), der Slowakei (370), Malta (490) und Litauen (510) verzeichne­t.

Nach einem erhebliche­n Rückgang im Jahr 2020 (417.100) steigt der Wert der Erstantrag­steller EU-weit seit drei Jahren wieder an und erreichte 2023 fast den Rekordwert des Jahres 2015 von knapp 1,22 Mio. Anträgen. (APA)

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