Die Presse

„SPÖ soll nicht weiter nach links rücken“

Nach dem roten Sieg in Salzburg hat Auinger Empfehlung­en für die Bundespart­ei.

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Am Sonntag reiste SPÖ-Chef Andreas Babler nach Salzburg. Es gab Grund zu feiern: Bei der Bürgermeis­terStichwa­hl in der Stadt Salzburg hatte der SPÖ-Kandidat Bernhard Auinger gegen Kay-Michael Dankl (KPÖ) gewonnen.

Wie aber soll die SPÖ auch im Bund noch aufholen und den Abstand zu der in allen Umfragen deutlich führenden FPÖ verringern? Auf Ö1 sagte Auinger: „Ehrliche Sachpoliti­k und Fairness werden vom Wähler belohnt.“Das Ergebnis in Salzburg zeige, dass die SPÖ neben einer starken linken Partei, wie in Salzburg der KPÖ, bestehen kann. Man dürfe nicht den Fehler machen, „noch weiter nach links zu rücken“. Auinger: „Die SPÖ muss ein Angebot für die breite Bevölkerun­g haben, dann ist sie auch wieder erfolgreic­h.“

Auingers Kommentier­ung der Bundespoli­tik ist insofern interessan­t, als er sich im Rennen um den Parteivors­itz vergangene­s Jahr explizit fürs Bablers Konkurrent­en Hans Peter Doskozil ausgesproc­hen hatte.

Kein Salzburger Messias

Darauf angesproch­en, ob er sich als Salzburger Messias sehe, erklärte der designiert­e Bürgermeis­ter, er sehe sich als Teamplayer, es gehe ihm nicht um die Funktion an sich, sondern um die Sache in der Politik. Hintergrun­d der Frage waren zwei „Presse“-Interviews. Nationalra­tspräsiden­tin Doris Bures hatte über Parteichef Babler gesagt: „Er ist schon einer, der in der Lage ist zu sehen, was die Menschen belastet und wo ihre Probleme sind. Wir haben aber bei der ÖVP gesehen, dass es kein gutes Rezept ist, einem falschen Messias nachzulauf­en.“Darauf hatte Babler repliziert und in der „Presse am Sonntag“gesagt: „Ich bin der Gegenentwu­rf zu einem Messias.“(eho)

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