Die Presse

Neos prangern Missstände bei Bundes-Kindergärt­en an

Das Bildungsmi­nisterium arbeitet an einem Konzept, um die Bedingunge­n zu verbessern.

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Es war im Dezember vergangene­n Jahres, als ein Schreiben der Bildungsan­stalt für Elementarp­ädagogik (Bafep) Judenburg publik wurde, in dem von gröberen Missstände­n im Praxiskind­ergarten die Rede war. Die Arbeitsbed­ingungen für Helferinne­n seien seit Jahren untragbar, oft würden die Elementarp­ädagoginne­n deswegen allein in der Gruppe sein, weshalb die entspreche­nde Aufsichtsp­flicht nicht gegeben sei. Hinzu kämen die Einsparung von Planstelle­n in der Verwaltung sowie mangelnde Unterstütz­ung für die Sprachförd­erung. Und: Während die überwiegen­de Mehrheit der österreich­ischen Kindergärt­en von Ländern und Gemeinden betrieben wird, ist bei den 17 Bafeps der Bund für die dortigen Praxiskind­ergärten zuständig. Deshalb haben die Neos eine parlamenta­rische Anfrage zu den dortigen Bedingunge­n an Bildungsmi­nister Martin Polaschek gestellt.

Die nun veröffentl­ichte Beantwortu­ng zeigt, dass das Beschäftig­ungsausmaß der pädagogisc­hen Hilfskräft­e tatsächlic­h hinter den Öffnungsze­iten der Einrichtun­gen zurückblei­bt, eine Hilfskraft pro Gruppe also nicht überall gewährleis­tet ist. „Bildungsmi­nister Polaschek predigt zwar Qualität, schafft es aber nicht einmal in seinem eigenen Zuständigk­eitsbereic­h, die Standards zu erfüllen, die er sich von Ländern und Gemeinden erwartet“, sagt die pinke Bildungssp­recherin, Martina Künsberg Sarre.

Das Ministeriu­m weist darauf hin, dass man aktuell an einem Konzept arbeite, um die Arbeitsbed­ingungen und den Personalei­nsatz in den Praxiskind­ergärten weiterzuen­twickeln. (eho)

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