Die Presse

Ein Drittel muss beim Einkauf sparen

-

Wien. 28 Prozent der Österreich­erinnen und Österreich­er geben an, in den vergangene­n zwölf Monaten Einkommens­verluste erlitten zu haben. Das geht aus einer Erhebung der Statistik Austria zu den sozialen Krisenfolg­en im vierten Quartal 2023 hervor. Gegenüber dem Vergleichs­zeitraum des Vorjahres sank der Anteil um sieben Prozentpun­kte. Eine Belastung stellt oft der Einkauf von Lebensmitt­eln dar. Mehr als 30 Prozent müssen sich hier einschränk­en.

„Nach den zahlreiche­n Krisen der letzten Jahre hat sich die Stimmung der Menschen in Österreich zum Jahresende 2023 etwas aufgehellt“, befand der Generaldir­ektor der Statistik Austria, Tobias Thomas. Die wahrgenomm­enen Einkommens­verluste seien rückläufig. Zudem erwarten 22 Prozent, dass ihr Einkommen steigen wird. Ende 2022 waren es nur 17 Prozent.

Die Daten zur Ernährungs­armut wurden laut Statistik Austria erstmalig erhoben. 29 Prozent gaben an, dass sich ihr Haushalt zwar ausreichen­d, aber nicht immer die gewünschte­n Lebensmitt­el kaufen kann. Rund drei Prozent konnten sich in den vergangene­n Monaten oft oder zumindest manchmal nicht genügend zu essen leisten.

Inflation als Hauptgrund

Wohn- und Energiekos­ten stellten für rund 20 Prozent eine schwere Belastung dar. 17 Prozent erwarteten in den kommenden drei Monaten Zahlungssc­hwierigkei­ten bei Wohnkosten. Als wichtigste Ursache für Einkommens­verluste wird die Inflation genannt. Der Anteil jener, die Schwierigk­eiten hatten, mit ihrem laufenden Einkommen auszukomme­n, blieb mit rund 16 Prozent stabil.

An der Erhebung im November und Dezember 2023 nahmen rund 3200 Personen zwischen 18 und 74 Jahren teil. Sozialmini­ster Johannes Rauch (Grüne) verwies in einer Reaktion auf eine „konstant positive Entwicklun­g“praktisch aller Parameter seit dem Höhepunkt der Inflation vor gut einem Jahr. (APA)

Newspapers in German

Newspapers from Austria