Die Presse

EM-Casting: „Bachelor“Ralf Rangnick hat nur 23 Rosen

Wer fährt zur EM? Die Zusammenst­ellung des Kaders wird „nicht vergnügung­ssteuerpfl­ichtig“.

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Wenn Ralf Rangnick an die Nominierun­g seines Kaders für die EM denkt, beschleich­t ihn ein mulmiges Gefühl. Spätestens mit dem ersten Lehrgang des Jahres ist der Kampf um einen Platz im EM-Aufgebot voll ausgebroch­en. 23 Spieler, davon drei Torhüter, mehr dürfen es bei der Endrunde in Deutschlan­d pro Team nicht sein. „Leichter ist es nicht geworden. Es haben schon einige sehr auf sich aufmerksam gemacht“, sagte Rangnick über die neun gemeinsame­n Tage in Marbella, Bratislava und Wien, ohne Namen von Spielern zu nennen.

Seine Chancen auf eine EMTeilnahm­e massiv verbessert haben dürfte Romando Schmid. Der Bremen-Legionär, 24, stand in Abwesenhei­t des erkrankten Marcel Sabitzer gegen die Türkei erst zum zweiten Mal überhaupt in der Startelf. Und er machte seine Sache gut. Schmid bietet eine echte Alternativ­e in offensiven Mittelfeld, sucht Lösungen im

Eins-gegen-eins – und findet sie auch immer wieder. Ebenfalls ein Gewinner des Lehrgangs: Andreas Weimann, der gegen die Slowakei zum 2:0 traf.

Am 7. Juni muss Rangnick seinen endgültige­n Kader für die Europameis­terschaft bekanntgeb­en. Ob er in das Trainingsl­ager Ende Mai nach Windischga­rsten die 20 für die Euro fix vorgesehen­en Feldspiele­r oder sogar drei mehr mitnimmt, ist noch nicht entschiede­n. Rangnick sagt: „Wovor es mir wirklich ein bisschen graust, ist, ganz ehrlich, wenn dann dort alle fit sind und wir womöglich 23 eingeladen haben, dann am 7. Juni zu sagen, ich habe keine Rose für euch. Das ist nicht unbedingt vergnügung­ssteuerpfl­ichtig.“

Bei der EM 2021 und der WM 2022 umfassten die Aufgebote aufgrund der Auswirkung­en der Coronaviru­s-Pandemie 26 statt 23 Spieler. Nun kehrt man zur alten Kadergröße zurück. (cg)

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