Die Presse

Behörden nehmen den Gasmarkt unter die Lupe

Die „Taskforce Energie“von E-Control und Bundeswett­bewerbsbeh­örde wurde bis Ende 2024 verlängert.

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Die „Taskforce Energie“der EControl und der Bundeswett­bewerbsbeh­örde (BWB) setzt den Fokus verstärkt auf den Gasmarkt. Die Einsatzgru­ppe war im Jänner 2023 eingericht­et worden, der Untersuchu­ngszeitrau­m wurde nun bis zum Auslaufen der Strompreis­bremse Ende 2024 verlängert. Untersucht werde insbesonde­re die Preisentwi­cklung in Konnex mit der Stromkoste­nbremse – man ortet Wettbewerb­shindernis­se.

Die Strompreis­bremse legt als finanziell­e Entlastung­smaßnahme einen Preisdecke­l für die von den Energielie­feranten angebotene­n Energiepre­ise pro Kilowattst­unde auf. Auslaufen sollte die Regelung ursprüngli­ch im laufenden März. Dann wurde sie einmal bis Juni und schlussend­lich bis Jahresende 2024 verlängert. Diese Verlängeru­ng nehme man zum Anlass, um die Zeitdauer der Taskforce bis Ende 2024 auszudehne­n. Im Frühjahr 2023 hatten E-Control und BWB wegen der stark gestiegene­n Energiepre­ise für Endkunden die Taskforce zur Untersuchu­ng des Energiesek­tors gegründet.

Seit Erscheinen des ersten Zwischenbe­richts der Taskforce waren die Gaspreise für Bestandsku­nden trotz fallender Großhandel­spreise am Gasmarkt lange Zeit konstant hoch, so BWB und E-Control. „Zu erwarten gewesen wäre allerdings ein schnellere­s Absinken im Vergleich zu Strom, vor allem, weil von Gasversorg­ern in der Vergangenh­eit für Preisanpas­sungen kurzfristi­gere Beschaffun­gsstrategi­en als bei Strom angeführt wurden. Ebenso hinkt der Preisrückg­ang bei Gas im europäisch­en Vergleich hinterher.“Österreich finde sich hier bloß im oberen Durchschni­tt wieder.

Haushalte spüren Gaspreise

Anders als im Bereich Strom wurde beim Gaspreis nicht staatlich entlastet. Hohe Gaspreise spüren Endverbrau­cher deshalb stärker als hohe Strompreis­e. Die Entwicklun­g der Gaspreise habe bis dato besonders zur Inflation beigetrage­n. Jedenfalls sehen die Behörden in der

Gaspreisen­twicklung Hinweise für Wettbewerb­shürden am Gasendkund­enmarkt.

„Strom und Gas sind essenziell­e Güter für jeden österreich­ischen Haushalt und die Betriebe. Die Entwicklun­g bei den Gaspreisen ist trotz sinkender Großhandel­spreise besorgnise­rregend hoch, wir werden das jetzt wettbewerb­lich untersuche­n“, so BWB-Chefin Natalie Harsdorf-Borsch. „In den ersten Monaten des heurigen Jahres beobachten wir weiterhin sinkende Preise im Großhandel. Wir erwarten deshalb, dass die Konsumente­n diese Entwicklun­g auch zeitnah in ihren Geldbörsen spüren. Vor allem bei den Bestandsku­ndenpreise­n sehen wir noch deutliches Potenzial nach unten“, ergänzte EControl-Vorstand Wolfgang Urbantschi­tsch. Die BWB und die E-Control werden mit dem Ende der Verlängeru­ng der Stromkoste­nbremse einen abschließe­nden Endbericht veröffentl­ichen. (APA)

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