Die Presse

Kann man am Karfreitag Geld überweisen?

Der Karfreitag ist kein Bankfeiert­ag in Österreich, wohl aber im Sepa-Raum.

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Der Karfreitag ist für viele evangelisc­he Christen (und auch für Katholiken) einer der höchsten Feiertage des Jahres. Ein gesetzlich­er Feiertag ist er in Österreich aber nicht. Warum weisen dann Banken darauf hin, dass es zu Verzögerun­gen von Überweisun­gen kommen kann?

Das hat mit dem europäisch­en Zahlungsve­rkehrssyst­em Sepa zu tun. Über dieses System werden am Karfreitag keine Zahlungen ausgetausc­ht, auch nicht in Österreich. In Österreich ist der Karfreitag zwar kein Bankfeiert­ag (Banken können grundsätzl­ich offen haben), aber ein „Target-Schließtag mit gesonderte­n Abwicklung­smodalität­en im Zahlungsve­rkehr“, heißt es auf der Website der OeNB. Zahlungen im Interbanke­nverkehr (auch zwischen österreich­ischen Banken) können nicht valutiert werden.

Ausnahmen gibt es allenfalls dann, wenn Sender und Empfänger ihr Konto bei derselben Bank haben oder wenn ihre Banken zumindest derselben Bankengrup­pe angehören, wie auf der Raiffeisen-Website nachzulese­n ist. Andere Zahlungen innerhalb des europäisch­en Zahlungsra­ums Sepa werden dem Empfänger erst am Dienstag nach Ostern gutgeschri­eben. Überweisun­gen an Banken außerhalb des SepaRaums werden überhaupt erst am Dienstag belastet und weitergege­ben.

Auch Börsen geschlosse­n

Auch die meisten Börsen haben am Karfreitag geschlosse­n, so etwa in New York, London, Frankfurt und Wien. Nicht mehr geschlosse­n hat die Wiener Börse seit ein paar Jahren an den Feiertagen Christi Himmelfahr­t, Fronleichn­am, Maria Himmelfahr­t und Maria Empfängnis. Börse-Chef Christoph Boschan begründete das damit, dass Handelstei­lnehmer nicht auf andere Handelsplä­tze ausweichen sollen. (b. l.)

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