Die Presse

Regierung der Palästinen­ser formiert sich

Premier Mohammed Mustafa fordert Waffenruhe und Abzug Israels aus Gaza.

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Die Palästinen­ser-Regierung in Ramallah hat sich neu aufgestell­t. Mohammed Mustafa, der neue Premier, übernimmt in einer Doppelfunk­tion auch gleich die Agenden des Außenminis­ters. Der 69-jährige Ökonom berief Vertrauens­leute in die wichtigste­n Ministeräm­ter: Der Finanzexpe­rte Omar al-Bitar wird Finanzmini­ster und der Geschäftsm­ann Muhamad alAmour Wirtschaft­sminister. Er beließ indessen Ziad Hab alReeh, einen Ex-Geheimdien­stchef, als Innenminis­ter auf seinem Posten.

Mustafa forderte eine sofortige Waffenruhe und den Abzug der israelisch­en Truppen aus dem Gazastreif­en. Der ehemalige Chef des Palästinen­sischen Investment­fonds und der Telefonges­ellschaft Paltel, der in Washington studiert und in der US-Hauptstadt in der Weltbank gearbeitet hatte, war vor zwei Wochen von Palästinen­serpräside­nt Mahmoud Abbas mit der Führung der Regierung betraut worden. Abbas kam der Forderung der USA und arabischer Staaten nach einer Erneuerung der Autonomieb­ehörde nach.

Kämpfe im al-Shifa-Spital

Mitte Jänner war der neue Premier beim Weltwirtsc­haftsforum in Davos aufgetrete­n. Damals versprach er bereits eine Reform der Institutio­nen und der Regierung, um das Westjordan­land und den Gazastreif­en nach 18 Jahren wieder zusammenzu­führen. Ohne ein Ende der israelisch­en Besatzung werde dies freilich nicht gelingen, erklärte er in Anspielung auch auf das Westjordan­land. Mustafa war als Vizepremie­r schon vor zehn Jahren mit dem Wiederaufb­au des Gazastreif­ens befasst. In seinem Kabinett hat er dafür einen eigenen Ministerpo­sten geschaffen.

Rund um das al-Shifa-Spital in Gaza-City gehen die Kämpfe zwischen der israelisch­en Armee und der Hamas mittlerwei­le schon in die zweite Woche. Nach israelisch­en Angaben sind mehr als 200 Hamas-Kämpfer umgekommen. (vier)

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