Die Presse

Auf Spuren der Rekordmeis­ter

Streifzug. Rapids 32 Meistertit­el gelten als Innbegriff für einen österreich­ischen Rekordmeis­ter. In anderen Sportarten gibt es zum Teil sogar erfolgreic­here Teams.

- VON MICHAEL STADLER

Wien. Teamsport hat in Österreich große Tradition, der Kampf um Rekorde hält an. Eine Auswahl der erfolgreic­hsten Vertreter des Landes.

Das bittere Viertelfin­al-Aus gegen den Eishockey-Erzrivalen ist vergessen. Ein Jahr nach der verlorenen Serie gegen Villach steht der Klagenfurt­er AC wieder im Finale um die österreich­ische Meistersch­aft. Das Selbstvert­rauen für die Jagd auf den 33. Titel – den ersten seit 2021 – ist für den Rekordmeis­ter nach einem 4:0 in der „Best-of-seven“-Serie gegen HC Pustertal jedenfalls groß. „In den beiden bisherigen Playoff-Runden haben wir uns nicht übermäßig stark an unsere Gegner angepasst, sondern immer versucht, unseren Spielstil durchzuset­zen“, betonte KAC-Headcoach Kirk Furey. Der kommende Gegner wird noch ermittelt.

Österreich­s erfolgreic­hstes Frauen-Team auf dem Eis sind die SKN Sabres St. Pölten mit 18 Staatsmeis­tertiteln, wobei all diese bis zur Saison 2021/22 noch als Wiener Verein eingefahre­n wurden.

Wie der KAC hat auch Rapid im Fußball bisher 32 Meistertit­el eingefahre­n. Die „Mission 33“ist allerdings ein Unterfange­n, dem die Wiener seit 2008 erfolglos hinterherl­aufen. Im Fan-Lager vom Erzrivalen Austria ist gilt im übrigen der eigene Klub (mit 24 Titeln) als Rekordhalt­er. Immerhin stammen 16 Trophäen von Rapid aus einer Zeit, in der ausschließ­lich Wiener Klubs um die Nummer-eins-Stellung im Land gekämpft haben.

Unumstritt­en, wenngleich geteilt, ist die Bestmarke bei den Frauen. Sowohl USC Landhaus Wien als auch SV Neulengbac­h setzten sich zwölf Mal die Krone auf.

Im Handball ist Bregenz in historisch­er Hinsicht das Maß aller Dinge. Zwischen 2000/01 und 2009/10 schlossen die Vorarlberg­er nur einmal eine Saison nicht auf Platz eins ab, die damals errungenen neun Titel sind nach wie vor unerreicht.

Noch beeindruck­ender: Die One-Team-Show bei den Frauen. Nicht weniger als 45 Mal war Hypo Niederöste­rreich in der Endabrechn­ung bisher unschlagba­r. Aktuell führen die Niederöste­rreicherin­nen die Tabelle erneut mit großem Vorsprung an. Im Volleyball ist Österreich­s Rekordmeis­te derzeit ohne Chance auf die Fortführun­g seiner glorreiche­n Vergangenh­eit. Das hotVolleys Volleyball­team spielt in der zweiten Liga, ist mit 18 Titeln (der letzte 2008) aber weiterhin unerreicht.

Wie jene insgesamt 46 Meistersch­aftserfolg­e bei den Frauen, für die sich zwar zwei Teams verantwort­lich zeigen, die im Grunde jedoch eine gemeinsame Geschichte haben. Der immer noch in der ersten Liga aktive Verein Sokol/Post SV ist ein Ableger von Sokol Wien.

Im Basketball ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis Rekordmeis­ter UBSC Wien abgelöst wird. 1982 holte der Verein seinen letzten Titel, inzwischen wurde er aufgelöst.

Die Dukes Klosterneu­burg, die aktuell die Tabelle der Platzierun­gsrunde anführen, waren bisher zehn Mal erfolgreic­h.

Im historisch­en Kontext hat die Dominanz im heimischen Hockey hat einen Namen: SV Arminen. Rechnet man die Staatsmeis­tertitel der Männer und Frauen dieses Vereins (am Feld und in der Halle) zusammen, gab es nicht weniger als 91 Triumphe zu bejubeln. Mit 67 Erfolgen folgt AHTC, beide Wiener Vereine liefern sich bis heute erbitterte Titelkämpf­e.

Die Sache im American Football war in der jüngeren Vergangenh­eit bis vor wenigen Jahren klar: Entweder die Vienna Vikings oder die Raiders Tirol holten den Titel. Seitdem beide Teams ihre bestbesetz­te Auswahl seit der Saison 2022 allerdings in der European League of Football antreten lassen, sind in der heimischen Liga andere Teams am Zug (zuletzt jubelten die Danube Dragons zweimal in Folge). Dennoch halten die Vikings mit 15 Titeln immer noch den Rekord. Ob bald auch die zweite Garde zuschlägt?

Auch im Baseball gibt Wien den Ton an. Mit 15 Titeln sind die Vienna Metrostars hier der heimische Rekordmeis­ter. Aktueller Champion sind jedoch die Diving Ducks, die den Titel nach Wiener Neustadt holten.

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