Was für die ÖFB-Kicker noch auf dem Spiel steht
Wer stößt in zwei Monaten als Meister zum Nationalteam, wen belastet ein möglicher Abstieg mit seinem Klub? Über Titelträume in Mailand, Europacup-Ambitionen in Bologna und die Angst vor dem Gang in Liga zwei.
Wien. Bevor Teamchef Ralf Rangnick Ende Mai zur unmittelbaren Vorbereitung auf die Europameisterschaft bittet, steht für Österreichs Legionäre noch der Endspurt in Europas Ligen an. Die Ausgangspositionen sind dabei unterschiedlich. Während aus Italien ein frischgebackener Meister zum Nationalteam stoßen könnte, plagen andere Akteure akute Abstiegssorgen. Ein Überblick.
Vor dem jüngsten ÖFB-Lehrgang war Teamchef Ralf Rangnick eigens nach Mailand gereist, um sich über den Gesundheitszustand von Marko Arnautović zu erkundigen. Nach seiner erneuten Oberschenkelzerrung könnte der 34-Jährige schon in ein bis zwei Wochen in den Spielbetrieb zurückkehren, wobei Inter gewiss nichts überstürzen wird, was auch im Sinne des ÖFB ist.
Auch ohne Arnautović sind die Nerazzurri auf bestem Weg Richtung Meistertitel Nummer 20. Bei noch neun ausstehenden Runden beträgt der Vorsprung auf den AC Milan 14 Punkte. Für den Wiener wäre es die zweite Meisterschaft mit Inter nach 2010, wobei er es bei seinem ersten Engagement in Italien nur auf drei Einsätze brachte. In dieser Saison sind es schon 21.
Mit David Alaba wird auch der zweite derzeit rekonvaleszente ÖFB-Star sehr wahrscheinlich zu Meisterehren kommen. In Spanien sind noch neun Runden zu absolvieren, Real Madrids Vorsprung auf den FC Barcelona beträgt acht Punkte. Alaba war bis zu seinem Kreuzbandriss im Dezember eine feste Stütze der Madrilenen. Gute Karten im Titelrennen haben auch die Torhüter Alexander Schlager (Salzburg) und Patrick Pentz (Brøndby IF) sowie Innenverteidiger Flavius Daniliuc (Salzburg).
Europacup-Ambitionen
Der Kampf um die Europacup-Plätze bestimmt traditionell das Saisonfinish. Etliche Nationalspieler sind darin involviert, wobei ein Vizemeistertitel für Konrad Laimer (Bayern München) wohl eher einer Enttäuschung gleichkäme.
Um den vierten ChampionsLeague-Platz in der Bundesliga rittern Marcel Sabitzer (Dortmund) und das Leipzig-Trio Christoph Baumgartner, Xaver Schlager und Nicolas Seiwald. In der Serie A ist das viertplatzierte Bologna mit Stefan Posch die Überraschungsmannschaft der Saison. Die Königsklasse ist zum Greifen nah.
Auch Kevin Danso (Lens) kämpft um ein Ticket für Europa. In der österreichischen Bundesliga ist ein halbes Dutzend Spieler zwangsläufig auf Europacup-Kurs, weil in der Meistergruppe vertreten: Tobias Lawal (Lask), Alexander Prass (Sturm), Christoph Lang, Leopold Querfeld, Matthias Seidl (alle Rapid) und Maximilian Entrup (Hartberg) hegen Ambitionen.
Abstiegssorgen
Wer als Absteiger zum Nationalteam stößt, dessen Selbstvertrauen gilt es erst wieder aufzubauen. Philipp Mwene ist mit Mainz als Tabellen-16. derzeit akut gefährdet, auch Patrick Wimmer (Wolfsburg) ist noch nicht gerettet.
Schlechte Karten hat Muhammed Cham. Sein Klub, Clermont Foot, ist in Frankreich Letzter. (cg)