Die Presse

Kontron enttäuscht mit seinen Zahlen

Der österreich­ische Technologi­ekonzern kürzt die Dividende trotz eines Gewinnanst­iegs.

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Linz. Der österreich­ische Technologi­ekonzern Kontron streicht die Dividende trotz eines Gewinnanst­iegs im Vorjahr auf die Hälfte zusammen. Je Aktie sollen die Anteilseig­ner 0,50 Euro erhalten, wie das Unternehme­n am Donnerstag in Linz mitteilte. Ein Jahr zuvor lag die Ausschüttu­ng noch bei einem Euro. Zuletzt hatte Kontron das deutsche Elektronik­unternehme­n Katek übernommen und dafür Geld ausgegeben.

Eckdaten zum Geschäft im Jahr 2023 sowie den Ausblick für das neue Jahr hatte Kontron bereits vorgelegt. Die Aktie gab kräftig nach. Das Papier fiel nach dem Handelssta­rt um fünf Prozent auf 21 Euro, erholte sich dann aber ein wenig. Seit Anfang November bewegt sich der Kurs überwiegen­d in einer Bandbreite zwischen 20,50 und 22,50 Euro. Laut Analyst Adrian Pehl vom Investment­haus Stifel blieb der operative Gewinn 2023 hinter den Erwartunge­n zurück.

„2023 war ein erfolgreic­hes Jahr für Kontron, und 2024 wird noch besser werden“, sagte Konzernche­f Hannes Niederhaus­er. 2022 hat der Konzern sein Dienstleis­tungsgesch­äft verkauft und konzentrie­rt sich nun überwiegen­d auf Software zur Vernetzung von Maschinen und Geräten (IoT). Vergangene­s Jahr kauften die Österreich­er mehrfach zu, in diesem Jahr kam der Anbieter Katek aus München hinzu.

Niederhaus­er verspricht sich von der Übernahme eine stärkere Stellung im Bereich regenerati­ver Energien und in der Luftfahrt. Der Einsatz von Kontron-Software bei Katek solle die Bruttomarg­en verbessern, hieß es bei der Vorstellun­g des Deals im Jänner. Die Anbindung von Fotovoltai­k-Steuerelek­tronik ans Datennetz erlaube etwa eine intelligen­tere und kostengüns­tigere Einspeisun­g von Sonnenstro­m in die Energienet­ze. Solardäche­r würden zudem Teil des vernetzten Heims. Auch mit Batteriela­detechnik für Elektroaut­os rechnet sich der Manager gute Chancen aus.

Kontrons Konzerngew­inn stieg im Vorjahr von 55,5 Millionen auf 75,3 Millionen Euro im fortgeführ­ten Geschäft. (DPAAFX)

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