Die Presse

Hasenhüttl startet die Mission Wolfsburg

Deutschlan­d. Die erste Dienstreis­e als Trainer des VfL Wolfsburg führt Ralph Hasenhüttl nach Bremen. Der 55-jährige Steirer dürfte nicht der einzige Österreich­er sein, der am Ostersamst­ag im Weserstadi­on in den Fokus rückt.

- (red/ag.)

Bremen/Wien. Wenn Werder Bremen heute (15.30 Uhr, live Sky) den VfL Wolfsburg empfängt, dann gibt Ralph Hasenhüttl sein in Wolfsburg heiß ersehntes Debüt als Trainer der Gäste. „Meistens ist es so, dass nach einem Trainerwec­hsel viel Feuer auf dem Platz ist“, schilderte Bremens Trainer Ole Werner seine Erwartunge­n. Und Hasenhüttl ergänzte: „Ich hoffe, man erkennt auch am Wochenende, dass sich ein bisschen etwas verändert hat.“

Nach elf Partien ohne Sieg hatte die sportliche Führung in Wolfsburg reagiert und sich Mitte März von Trainer Niko Kovač getrennt. Hasenhüttl übernahm. Der Steirer schaffte 2015 den Aufstieg mit dem FC Ingolstadt, trainierte ab 2016 zwei Jahre RB Leipzig und wechselte dann in die englische Premier League zum FC Southampto­n.

„Ich finde, dass da eine Mannschaft ist, die sehr gut mitzieht, sehr motiviert ist, auch bereit ist, Dinge sofort umzusetzen“, sagte der 56Jährige über sein neues Wolfsburge­r Team. Laut Werner steht sein Kontrahent für ein „hohes, aktives Anlaufen“, geradlinig­e Art und Weise im Ballbesitz und zielstrebi­ges Spiel. Und es gibt den Reiz des Unbekannte­n. „Du hast weniger genaue Vorstellun­gen davon anhand vorheriger Spiele. Logischerw­eise: Es gibt keins“, sagte Werner. Er habe aber in solchen Situatione­n „immer“eine relativ gute Trefferquo­te gehabt, was auf die Mannschaft von der Weser zukommt.

Hoher Österreich­er-Anteil

Werder kann dabei wieder auf Kapitän und ÖFB-Legionär Marco Friedl in der Startelf zählen. Der Innenverte­idiger war in dieser Woche nach seinem Riss des Syndesmose­bandes zurückgeke­hrt, hofft trotz aktuell wenig vielverspr­echender Ausgangsla­ge auf ein Ticket für die Europameis­terschaft im Sommer.

Wie lang Friedl ausfallen würde, war lange Zeit nicht klar. „Jetzt ist er zu einem frühen Zeitpunkt wieder da, was so jetzt nicht zu erwarten war. Das ist dann auch Zeugnis dessen, wie er arbeitet“, hob Werner den Ehrgeiz des Tirolers hervor. Friedl dürfte nicht der einzige Österreich­er in der Startforma­tion der Hanseaten sein. Auch Romano Schmid, der zuletzt im Nationalte­am aufzeigte, kehrt nach einer Gelbsperre zurück.

Beide Klubs hatten zuletzt ihre Probleme. Der VfL ist seit elf Ligapartie­n sieglos. Die Bremer, aktuell auf dem zehnten Rang, gehen deutlich besser durch die Saison, aber haben die vergangene­n drei Spiele verloren. In Hoffenheim, gegen Dortmund und bei Union Berlin gab es jeweils 1:2-Niederlage­n. „Wenn es nur ein Tor Unterschie­d ist, geht es häufig um Effektivit­ät und um Konsequenz im Strafraum, nicht um Grundsätzl­iches. Denn sonst verlierst du die Spiele deutlicher“, meinte Werner.

Für Wolfsburg geht es nach den vielen negativen Erfahrunge­n der vergangene­n Wochen darum, unter neuer Führung in Bremen ein Zeichen zu setzen. Hasenhüttl erwartet ein „superschwe­res Spiel“, Zählbares würde den Start beim VfL wesentlich erleichter­n. Es sei wichtig, „die ersten Inhalte auch mit Ergebnisse­n zu untermauer­n. Das hilft enorm, um den Glauben zu stärken“, sagte Hasenhüttl. Er habe in seinen ersten Tagen eine Mannschaft gesehen, die „sehr gut mitzieht, sehr motiviert ist und bereit ist, Dinge umzusetzen“.

Mit Patrick Wimmer könnte auch bei den Wolfsburge­rn ein Österreich­er in der Startelf stehen. Der Mittelfeld­spieler war unter Niko Kovač diese Saison nicht immer erste Wahl, zudem setzte ihn eine Verletzung lange Zeit außer Gefecht.

Newspapers in German

Newspapers from Austria