… und der Schokohase wartet auf die Auferstehung
Trauen Sie sich dieser Tage noch mit Kleinkind in den Supermarkt? Ich auch nicht.
Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen dabei geht, aber: Mich macht Ostern komplett fertig. Kein Fest zieht derartige Schokoladefestspiele nach sich wie eben das Osterfest.
Und während ich persönlich ganz gut widerstehen kann – falls jemand mal Chips in Osterhasenform findet: hierher! –, verbringe ich gefühlt den halben Tag damit, dem Kind irgendwelche Schokoladehasen, Küken oder Eier aus den Händen zu winden, die es wieder irgendwo aufgetan hat. Ganz zu schweigen davon, dass Einkaufen mit Kleinkind dieser Tage der totale Wahnsinn ist: Können Sie mir einen Tipp geben, wie man an den 17 Regalmetern mit glitzerndem Süßkram vorbeikommt, ohne a) einen Wutanfall zu provozieren oder b) um des lieben Friedens willen einzuknicken und danach eine halbe Stunde Overdrive auszuhalten, gefolgt vom unvermeidlichen Breakdown?
Wenn es dann sowieso wieder Tränen gibt, könnte man gleich hart bleiben, meinen Sie? Eh. Aber wer noch nie Option b) gewählt hat, wenn er sich mit Kuscheltier, Katzenfutter und einem Haufen tendenziell verweigertem Gemüse durch den Supermarkt geschleppt hat, werfe das erste Ei.
Für das Osternest habe ich mich mit Schokolade jedenfalls tunlichst zurückgehalten: Ich habe das allerkleinste Häschen gekauft, das ich gefunden habe, in der Hoffnung, dass das Kind sich nicht mehr an den mächtigen Hasen erinnert, der im Kindergartenosternest war und den ich verschwinden habe lassen – wenn auch nicht ganz schnell genug. Jetzt liegt er kopflos im Kasten und wartet darauf, irgendwann als Schokokuchen wieder aufzuerstehen. Irgendwie passt das ja sogar zum eigentlichen Gedanken von Ostern.
In diesem Sinne: Haben Sie ein frohes Fest, lassen Sie sich nicht unterkriegen vom Schokoladewahnsinn. Und: Zähne putzen nicht vergessen.