Verschollenes Mädchen taucht in Wien auf
Kleinkind verschwindet aus serbischem Wohnort. Polizei befürchtet Entführung.
Ein Kleinkind mit Schnuller und in einer olivgrünen Jacke: Das Bildnis der verschwundenen Danka I. aus dem ostserbischen Bor prangt seit über einer Woche auf den Titelblättern der serbischen Gazetten. Auch der Verdacht, dass das nicht ganz zweijährige Mädchen zum Opfer eines internationalen Kinderhändlerrings geworden sein könnte, wird von den serbischen Ermittlungsbehörden nicht mehr ausgeschlossen. Die fieberhafte InterpolFahndung nach der vermissten Danka hält nicht nur die Polizei in Serbien, sondern mittlerweile auch in Österreich und Rumänien auf Trab. Nun führt die Spur des wie vom Erdboden verschluckten serbischen Mädchens durch ein unscharfes, am vergangenen Wochenende aufgetauchtes Video nach Wien. Laut Angehörigen zeigt es „mit großer Wahrscheinlichkeit“das verschwundene Mädchen gemeinsam mit zwei unbekannten Frauen. Das gab die Polizei in Wien bekannt.
Die Aufnahmen hat ein serbischstämmiger Mann in Wien gemacht. Er filmte am Samstagabend an der Straßenbahnhaltestelle Schottenring ein kleines Mädchen, das seiner Darstellung nach den rumänischen Ermahnungen ihrer zwei erwachsenen Begleiterinnen kein Gehör schenkte. Das nährte in Serbiens Medien Spekulationen, das Kind könnte aus Serbien zunächst über den DonauGrenzübergang beim Wasserkraftwerk in Djerdap ins benachbarte Rumänien verschleppt worden sein.
Großfahndung ohne Erfolg
Beim Spielen im Garten des Hauses ihres Großvaters im Dorf Banjsko Polje war Danka am Dienstag vergangener Woche von ihrer Mutter Ivana gegen 13:20 Uhr das letzte Mal gesehen worden. Kurz danach habe ihr dreijähriger Sohn um Wasser gebeten, so die Mutter: Als sie nach wenigen Minuten mit der Wasserflasche zurückkehrte, sei Danka verschwunden gewesen. Eine Großfahndung blieb ohne Erfolg.