Die Presse

Karner kontert FPÖ-Kritik zur Causa Pilnacek

Innenminis­ter verteidigt Polizei, Fall werde untersucht, „wie es sich gehört“.

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Nach Kritik an den Ermittlung­en nach dem Tod von ExSektions­chef Christian Pilnacek hat Innenminis­ter Gerhard Karner (ÖVP) bekräftigt, „großes Vertrauen in die Arbeit der österreich­ischen Polizei“und der Ermittlung­sbehörden zu haben. Dem Fall werde nachgegang­en, „so wie es sich gehört“, sagte er am Mittwoch.

Martin Kreutner, Leiter der von Justizmini­sterin Alma Zadić (Grüne) eingesetzt­en Untersuchu­ngskommiss­ion, hatte Anzeige dazu erstattet. Die Kommission untersucht etwaige politische Einflussna­hmen in der Amtszeit von Pilnacek. Kreutner erstattete Anzeige bei der Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft, weil Kriminalbe­amte nach dem Fund des Leichnams etwa Pilnaceks Handy mitgenomme­n haben sollen. Die Staatsanwa­ltschaft Krems hatte keine Sicherstel­lung von Gegenständ­en angeordnet, die Polizei hatte dieser die Sicherstel­lung auch nicht berichtet.

„Miserables“Vorgehen

Die Anzeige sei eine von im Schnitt 1000 Anzeigen im Zusammenha­ng mit der Polizei pro Jahr, sagte Karner am Mittwoch. Justizmini­sterin Zadić erklärte, dass die Kommission unabhängig arbeite, sie habe im Vorhinein nicht darüber Bescheid gewusst, dass Kreutner Anzeige erstatten werde.

Die Freiheitli­chen hatten rund um die Ermittlung­en die Volksparte­i kritisiert. FPÖ-Generalsek­retär Christian Hafenecker mutmaßte, dass die Volksparte­i von für sie potenziell schädliche­n „Geheimniss­en“auf Pilnaceks Handy erfahren wollte und dass Pilnacek vorgehabt haben soll, gegen die ÖVP auszupacke­n. Karner wies am Mittwoch die Vorwürfe zurück. Es sei „miserabel“, die Arbeit der Polizei schlecht zu machen, „wenn man selber große Probleme hat“, meinte der Innenminis­ter in Richtung FPÖ. (APA)

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