Intel: Hohe Verluste in der Chipfertigung
Das Unternehmen will mehr Firmen überzeugen, bei ihm fertigen zu lassen.
Santa Clara. Beim US-Chiphersteller Intel steigt der Verlust in der Sparte für die Auftragsfertigung von Halbleitern. In einer Mitteilung des Konzerns an die US-Börsenaufsicht SEC hieß es, die Fertigungseinheit Foundry habe 2023 einen Betriebsverlust von sieben Milliarden Dollar (6,47 Mrd. Euro) gemacht. 2022 waren es 5,2 Mrd. Dollar (4,81 Mrd. Euro). Intel-Chef Pat Gelsinger sagte vor Investoren, 2024 werde das Jahr mit den größten operativen Verlusten für das Chipgeschäft von Intel sein.
Es werde erwartet, die Gewinnschwelle auf operativer Basis bis etwa 2027 zu erreichen. IntelAktien verloren nachbörslich vier Prozent. Seit Jahresbeginn hat das Papier elf Prozent verloren, seit fünf Jahren gibt es ein Minus von 20 Prozent. Das Unternehmen leidet unter dem Konkurrenzdruck durch reine Chipfertiger wie TSMC aus Taiwan auf der einen Seite und reine Chip-Designer wie Nvidia und AMD auf der anderen.
Intel plant, 100 Milliarden Dollar für den Bau oder die Erweiterung von Chipfabriken in vier US-Staaten auszugeben. Auch in Deutschland sind Milliardeninvestitionen geplant. Insgesamt schreibt Intel noch Gewinne, doch der Gewinn pro Aktie ist seit drei Jahren rückläufig, der Umsatz seit zwei.
Fertigung für andere
Der Konzern will mehr externe Unternehmen davon überzeugen, seine Fertigungsdienste in Anspruch zu nehmen. Intel teilte zudem mit, damit zu beginnen, die Ergebnisse seiner Fertigungsbetriebe als eigenständige Einheit auszuweisen. Intel hat stark investiert, um zu seinem Hauptkonkurrenten in der Chipfertigung aufzuschließen, TSMC. Auch TSMC plant Investitionen in Deutschland.
Intel-Chef Gelsinger bekräftigte, dass der Unternehmen seinen Technologievorsprung bis zum nächsten Jahr wiederherstellen werde. Die Intel-Produkte sollen verbessert, ihre Herstellung billiger werden. Das sollte in weiterer Folge auch zu mehr Aufträgen führen. (ag./red.)