Nato zelebriert Einigkeit zum 75. Geburtstag
Beim Festakt in Brüssel wurde am Donnerstag die transatlantische Klammer beschworen.
Beim großen Nato-Fest zum 75. Gründungstag des Nordatlantikpakts zeigten die heute 32 Nato-Länder am Donnerstag in Brüssel Einigkeit, besonders gegen Russland. Generalsekretär Jens Stoltenberg, ein Norweger, betonte den Zusammenhalt zwischen Europa und Nordamerika; zwei Weltkriege, der Kalte Krieg und anderes hätten gelehrt, dass man einander über den Atlantik hinweg brauche.
Stoltenberg sprach von den „erstklassigen Streitkräften der Europäer und deren Geheimdiensten“, die die Macht Amerikas vervielfachten. Gemeinsam sei man „stärker und sicherer“. Damit spielte der 65-Jährige auf die mögliche heurige Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten an, der in seiner Amtszeit 2017 bis 2021 Nato-avers gewesen war und mit Austritt drohte. Zuletzt sagte er, er würde im Kriegsfall Partnern nicht helfen, die zu wenig für ihr Militär tun.
In Moskau sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow, die Beziehungen zur Nato seien wegen des Ukraine-Kriegs de facto schon „eine direkte Konfrontation“. Zuvor hatte Vizeaußenminister Alexander Gruschko betont, man wolle keinen Krieg mit der Nato.
Auch Schweden für Rutte
Nach der Feier gab es in Brüssel Gespräche mit dem ukrainischen Außenminister, Dmytro Kuleba, der Waffenbitten erneuerte, sowie mit Delegierten aus Japan, Südkorea, Australien, Neuseeland.
Als vermutlicher Nachfolger Stoltenbergs, der schon seit einigen Jahren abtreten möchte, kristallisierte sich indes weiter der niederländische Premier, Mark Rutte (57), heraus. Nach den USA, Großbritannien, Deutschland und einigen weiteren Nato-Ländern sprach sich am Donnerstag auch der erst heuer aufgenommene Nato-Neuling Schweden für ihn aus. (APA/DPA/wg)