Ein Denkanstoß für die Gewerkschafter
„Im Flugzeug ist ein Spiel mit dem Feuer LA von Jakob Zirm, 4.4.
…“,
Die Inaussichtstellung von Annette Mann, die AUA neu denken zu wollen, sollte auch den Gewerkschaftern als Denkanstoß dienen. Denn das heißt, den Fokus stärker auf die ertragssicheren Zubringerstrecken zu richten, Strecken, die sich nur in guten Jahren gerade so rechnen, zu streichen, die Flugzeuge am Standort Wien-Schwechat zu reduzieren, die Langstrecke auf die Standorte München, Frankfurt, Zürich und Genf zu konzentrieren. Das bedeutet weniger Verkehrsaufkommen und bewirkt geringere Umsätze bei Flughafen und Flugsicherung. Für den Flughafen, der sich auf leisen
Sohlen von dem wirtschaftlich nicht mehr darstellbaren Projekt Dritte Piste ohnehin schon zu verabschieden scheint, und für die Austro Control gilt: Ihre Gebühren liegen aufgrund der Gehaltsstrukturen im europäischen Spitzenfeld.
Redimensioniert die AUA den Betrieb, wird das für den Flughafen und die Flugsicherung rasch unangenehm. Die Ertragsausfälle von den anderen Wien anfliegenden Carriern holen zu wollen, wird nicht funktionieren. Also müssen die Kosten gesenkt werden, und die Profite der Flugsicherung in Schwechat werden nicht länger zur Querfinanzierung der Abgänge einiger Bundesländerflugplätze wie Klagenfurt oder Linz herhalten können.
AUA-Chefin Mann hat einen weiteren Hinweis gegeben, der im Streikgetöse untergegangen ist. Der Unterschied zwischen Geschäftskunden und Freizeitfluggästen bei Lufthansa und AUA ist ein markanter Hinweis auf die Entindustrialisierung des Standortes Österreich.