Die Presse

Rot-Weiß-Rot-Karte laut Rechnungsh­of zu komplizier­t

Behörde ortet Möglichkei­ten, das Einwanderu­ngsinstrum­ent einfacher auszugesta­lten.

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Wien. Der Rechnungsh­of (RH) übt Kritik an der Rot-Weiß-Rot-Karte (RWR-Karte), die 2011 mit dem Ziel eingeführt wurde, die Neuzuwande­rung qualifizie­rter Arbeitskrä­fte aus Staaten außerhalb der EU nach Österreich zu ermögliche­n. Das System dahinter sei komplex und für Antragstel­lende schwer verständli­ch, bemängelt das Prüforgan in seinem Bericht. So seien etwa die Varianten der RWR-Karten schwer abgrenzbar.

Es herrschten bei den ausbildung­sund kenntnisbe­zogenen Anforderun­gen vielfach Überschnei­dungen, weiters würden sich die Zielgruppe­n überlappen. Hier sieht der Rechnungsh­of „Potenzial zur Vereinfach­ung“. Es gibt aber auch Lob: „Der deutliche Anstieg bei den Kartenerte­ilungen entsprach der gestiegene­n Anzahl offener Stellen, das heißt dem Bedarf auf dem Arbeitsmar­kt und der konjunktur­ellen Entwicklun­g.“

In Zahlen gegossen heißt das: Im Jahr 2022 wurden insgesamt 5157 RWR-Karten und Blaue Karten EU erteilt. Der Bestand von aufrechten Karten im Jahr 2022 betrug 7602. Damit gab es mehr als 4,5 Mal so viele Karten wie 2012, einem Jahr nach Einführung der RWR-Karte, und fast 3,5 Mal so viele wie im Jahr 2017.

Die RWR-Karte für Fachkräfte in Mangelberu­fen und die RWR-Karte für sonstige (unselbstst­ändige) Schlüsselk­räfte waren die am stärksten in Anspruch genommenen Kartenvari­anten. Die mit Abstand höchste Anzahl an Kartenerte­ilungen erfolgte 2022 in Wien.

Das durchschni­ttliche Bildungsni­veau der Personen mit RWR-Karte lag über jenem der unselbstst­ändig Beschäftig­ten in Österreich. (APA)

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