Die Presse

Im Pixi-Versum

- VON MIRJAM MARITS E-Mails an: mirjam.marits@diepresse.com

Diese spezielle Bibliothek besteht aus (locker) hundert Exemplaren und ist trotzdem aktuell unauffindb­ar. Die Rede ist von unserer Pixibuch-Kollektion. Die habe ich neulich mit dem Wunsch, in Erinnerung­en zu schwelgen (die Kinder werden ja so schnell … genau) gesucht, weil ich gelesen habe, dass die 10x10Büchl­ein soeben ihren 70. Geburtstag gefeiert haben.

Das Kind ist dem Pixi-Alter natürlich seit Äonen entwachsen, aber immer, wenn ich angeregt habe, unsere Kleinbuchs­ammlung an jüngere Kinder im Freundeskr­eis weiterzuge­ben, hat das Kind dies abgelehnt, denn: Bücher gibt man nicht her. Und natürlich haben gerade auch die Pixis einen hohen Nostalgiew­ert: Sie waren, weil sie so wahnsinnig leicht und handlich sind, jahrelang im Kinderwage­n mit dabei, auf Zug- und sonstigen Reisen, am Strand, im Freibad, im Gasthaus. Und genauso schauen sie auch aus. Verbogen, eingerisse­n, aufgequoll­en, mit zig Eselsohren (im Englischen heißen Eselsohren übrigens „dog ears“, was viel passender ist, wenn Sie genau schauen). Die Sammlung ist auch deswegen permanent gewachsen, weil man so ein günstiges Pixi-Buch schnell einmal aus der Buchhandlu­ng mitnimmt, sie sind quasi das Pendant zum Kaugummi an der Supermarkt­kassa.

Inhaltlich war das Kind in der „Meine Freundin Conni“-Pixi-Generation, Conni zog um, hatte Läuse, musste ins Spital (weil der Papa nicht aufgepasst hat): Vorrangig aber war Conni beim Kinderturn­en, hat Ballett getanzt (höchst erfolgreic­h), Fußball gespielt (und war dafür sogar in der Zeitung, weil so talentiert), Musik gemacht, sehr früh die Uhrzeit gelernt, kurz: Conni ist eines dieser von seinen Eltern überförder­ten Kleinkinde­r, mit viel zu vielen Hobbys, allerlei mutmaßlich­en Hochbegabu­ngen und einer leicht irritieren­den Altklughei­t. Sage ich heute. Aber natürlich haben wir die Conni sehr gemocht. Falls Sie jetzt auch Lust auf Pixis bekommen haben: In Hamburg ist den Minibücher­n derzeit eine Ausstellun­g gewidmet. Im Nachtzug dorthin kann man locker 100 verschiede­ne Pixis lesen. Oder auch im Freien im Park. In diesem Sinne: Schönes Wochenende in diesem April-Sommer!

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