Zinshausmarkt: Stabilisierung in Sichtweite
Transaktionen und Zinshausanteil sind rückläufig, Experten dennoch optimistisch.
Wien. Das Karussell drehe sich noch mit halber Kraft, erklärt Geschäftsführer Eugen Otto bei der Präsentation der Frühjahrsausgabe des „Ersten Wiener Zinshaus-Marktberichts“von Otto Immobilien. Dieser zeigt den Markteinbruch von 2023: So ist das Transaktionsvolumen um mehr als die Hälfte (57 Prozent) gesunken. Demzufolge gab es insgesamt 269 durchgeführte Transaktionen. Im Vergleichsjahr 2022 waren es noch 483. Vor allem in den Bezirken Döbling, Währing und Landstraße waren die Verluste stark. Hauptgründe für diesen Rückgang seien das anhaltend hohe Zinsniveau und die Zurückhaltung der Banken bei der Finanzierung. Eine auffällige Entwicklung war die Verschiebung hin zu einem kapitalmarktgetriebenen Ansatz, bei dem Eigentümer zur Liquiditätssicherung Einheiten parifizierten und keine kompletten Objekte verkauften.
Auf der Seite der Käufer zeigt die Otto-Analyse eine Verschiebung hin zu eigenkapitalstarken Investoren, die sich verstärkt auf hochwertige Lagen innerhalb des Wiener Gürtels konzentrieren. „Dies führt zu einem spürbaren Angebotsüberhang in BLagen“, sagt Zinshausleiter Philipp Maisel. Man verzeichnete einen vermehrten Ankauf von voll entwickelten und kernsanierten Objekten, was den Wandel hin zu einer „selektiveren Investitionsmentalität“unterstreiche.
Durchschnittlich fielen die Preise für Zinshäuser um zwölf Prozent, wobei die Einstiegspreise nun attraktiver sind und sich die Renditeaussichten verbessern. Für 2024 wird eine Stabilisierung des Markts erwartet, getragen von ersten Zinssenkungen, einer besseren Marktstimmung und einer wachsenden Nachfrage nach Wohnraum aufgrund der steigenden Bevölkerung Wiens. Es sei in der aktuellen Marktphase jedoch schwierig, verallgemeinernde Aussagen zu treffen, meint Otto, der sich zuversichtlich zeigt, dass sich der Markt wieder erholt. (red.)