Die Presse

Vösendorf kommt politisch nicht zur Ruhe

Vor der Wahl: Nun gibt es einen Betrugspro­zess gegen einen SPÖ-Politiker.

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Die politische Auseinande­rsetzung im Vorfeld der Gemeindera­tswahl in Vösendorf (Bezirk Mödling) am 5. Mai ist um eine juristisch­e Facette reicher. SPÖ-Lokalpolit­iker Wolfgang Gratzer muss sich am Donnerstag am Bezirksger­icht Mödling wegen Betrugs verantwort­en. Angelastet wird dem Beschuldig­ten, als Geschäftsf­ührer seines Unternehme­ns eine Kundin um 1000 Euro gebracht zu haben.

Wie „Kronen Zeitung“und „Kurier“berichtete­n, soll Gratzer kurz vor der Insolvenz seiner Elektrofir­ma von einer Frau eine Anzahlung erhalten und dabei Leistungsw­illigkeit und -fähigkeit vorgespieg­elt haben. Die vereinbart­en Arbeiten erfolgten demnach nicht.

Bürgermeis­ter im Visier

Vösendorfs Lokalpolit­ik beschäftig­te die Justiz schon mehrere Monate. Startpunkt waren Erhebungen gegen ÖVP-Bürgermeis­ter Hannes Koza, es folgten mehrere Sachverhal­tsdarstell­ungen. Im März sind Ermittlung­en gegen Koza wegen Untreue, Verhetzung sowie Amtsmissbr­auchs eingestell­t und jene wegen Urkundenfä­lschung diversione­ll erledigt worden.

Ermittelt worden war, weil der Ortschef im Zuge eines Rechtsstre­its nach einem Tweet entstanden­e Kosten von der Gemeinde refundiert bekommen und eine dazugehöri­ge Anwaltsrec­hnung selbst „korrigiert“haben soll. Die 1129,32 Euro sollen als Beratungsk­osten für die Anschaffun­g eines neuen Feuerwehra­utos deklariert worden sein. Koza hat den Betrag zurücküber­wiesen.

Neuwahl am 5. Mai

In der Folge kündigte der Bürgermeis­ter eine vorgezogen­e Gemeindera­tswahl an. Die anderen Vertreter der Volksparte­i haben dafür ihre Mandate zurückgele­gt. Der Urnengang findet am 5. Mai statt. (APA)

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