Lebensgefahr für Babys: Die nächste heftige RSV-Saison
Prävention durch Impfungen für besonders Gefährdete wäre möglich, wird aber noch wenig genutzt.
Wien. Noch ist die Welle dieses Winters nicht vorbei, wir befinden uns in den Ausläufern der RSV-Saison, aber sicher ist: Es war wieder eine heftige Saison.
Es kam zu vielen Spitalsaufnahmen und schweren Verläufen, sowohl bei Säuglingen als auch bei Seniorinnen und Senioren. Die RSV-Saison hat sich nun im Unterschied zu unmittelbar nach der Covid-19-Pandemie etwas mehr auf den Jahresanfang verschoben und fand gleichzeitig mit der Influenza-Epidemie statt. Die meisten Spitalsaufnahmen wurden Anfang Februar verzeichnet.
Seit Herbst 2023 sind Impfstoffe für Senioren und Schwangere verfügbar. Für Risikosäuglinge gibt es passive Präventionsmöglichkeiten. Erste Daten auf internationaler Ebene zeigen, dass flächendeckende Immunisierungen von Säuglingen die Hospitalisierungen aufgrund von RSV deutlich senken konnten.
Wie bereits die RSV-Saison 2022/2023 ist auch die Saison 2023/2024 wieder stark ausgefallen. Erste Erkrankungsfälle wurden im
Oktober registriert, zur Epidemie wurde RSV dann in der letzten Woche des Jahres 2023. Der Höhepunkt wurde allerdings erst Anfang Februar 2024 verzeichnet, zu diesem Zeitpunkt lag die Positivitätsrate der eingesendeten Proben bei 20 Prozent (ab zehn Prozent geht man von einer epidemischen Situation aus).
Viele Aufnahmen auf Intensivstation
Diese Zahlen haben sich auch in den Spitälern widergespiegelt. Im Februar gab es mehr als 450 Aufnahmen in nur einer Woche. 13 Patientinnen oder Patienten mussten auf die Intensivstation. Die Saison ist also mindestens so heftig ausgefallen wie vor Covid-19. Das bestätigt auch Bernhard Resch von der klinischen Abteilung für Neonatologie an der Med-Uni Graz. „Wir hatten im Prinzip einen zeitlichen Ablauf der RSV-Welle wie vor Covid-19, aber sehr, sehr viele Aufnahmen und Zuweisungen auf die Kinderintensivstation.“In Wien ist sogar ein sieben Monate altes Baby gestorben. (APA)