Markta sperrt Onlineshop
Der digitale Bauernmarkt will sich neu aufstellen. Jetzt wird zumindest mehrere Monate pausiert.
Er erlebte zwischenzeitlich einen totalen Boom: der digitale Bauernmarkt Markta. Nun sperrt Markta seinen Onlineshop zu, zumindest vorläufig. Der Shop wird pausieren – und in einigen Monaten mit neuem Konzept starten.
„Wir brauchen ein bisschen Luft, um unsere Prozesse besser aufzusetzen“, sagt Theresa Imre, die Markta im Jahr 2018 gegründet hat, im Gespräch mit der „Presse“. „Deshalb haben wir den Mut, das zu tun.“Über die vergangenen beiden Jahre habe man hart dafür gekämpft, Marktas Anspruch an Regionalität, Nachhaltigkeit und faire Preise mit den Erwartungshaltungen von „schneller, günstiger und mehr“im Online-Business zu verbinden, hieß es in einer Nachricht auf LinkedIn. „Über kurz oder lang geht sich das einfach nicht aus, und das wollen wir auch nicht.“
Fokus auf Abos
In den kommenden Monaten will man sich daher online neu aufstellen. Unter anderem ist für die Zukunft ein verstärkter Fokus auf Abomodelle vorstellbar, die es bisher in einer Testversion gab. „Wenn man nachhaltig mit regionalen Kleinbetrieben arbeitet und ihnen faire Bedingungen bieten will, braucht man mehr Planbarkeit und Sicherheit, als es die klassische Art von ECommerce bietet“, sagt Imre zur „Presse“. „Wir brauchen auch mehr Commitment seitens der Konsumenten, zu verstehen, dass nicht
immer alles sofort und ohne Lieferkosten zu haben ist.“
Neben Abos – für die es im Testlauf aktuell verschiedene Varianten gibt, groß und klein, mit oder ohne Fleisch und im Ein-, Zwei- oder Vier-Wochen-Takt – ist für Imre auch eine Zustellung von Onlinebestellungen per Fahrrad denkbar, die dezentral von den MarktaFilialen aus passieren könnte. Wie die neuen Online-Einkaufsmodelle des digitalen Bauernmarkts konkret aussehen werden, wird in vier bis sechs Monaten klar sein, wie Imre zur „Presse“sagt. Wie bisher läuft der Shop noch knapp zwei Wochen lang, bis zum 22. April werden Onlinebestellungen entgegengenommen. Bestehende Abos laufen dann aus, Obst- und Gemüsekisten für Firmen laufen weiter.
Gegründet wurde Markta als Onlineplattform, um Lebensmittel von regionalen Kleinbetrieben zu auch für die Produzenten fairen Preisen zu vermarkten. Die Vision: ein neues Lebensmittelsystem aufzubauen. Im Vorjahr eröffnete man das erste stationäre Geschäft in der Alserstraße im neunten Wiener Gemeindebezirk – unter anderem, um den Menschen auch ein echtes, analoges Einkaufserlebnis zu bieten. Im Herbst soll Geschäft Nummer zwei folgen, zuletzt sprach Imre von einem Filialnetz von zehn Geschäften in Wien als Ziel.
Für ihr Engagement als Unternehmerin wurde Imre in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet, unter anderem 2022 von der „Presse“als „Österreicherin des Jahres“im Bereich Start-up.