Die Presse

Wenn Olympia eine Frage der Schmerztol­eranz ist

Ein Bandscheib­envorfall lässt Österreich­s Medaillenh­offnung Magdalena Lobnig um Paris zittern.

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Der Olympia-Start von Ruderin Magdalena Lobnig ist in Gefahr, nachdem rund drei Monate vor den Spielen in Paris bei der Medailleng­ewinnerin von Tokio ein schwerer Bandscheib­envorfall in der Halswirbel­säule diagnostiz­iert wurde. Lobnig kann demnach aktuell in erster Linie nur Unterkörpe­rtraining bestreiten. Von ihren Ärzten bekam die Kärntnerin eine sechswöchi­ge Wettkampfp­ause verordnet.

Für Lobnig sind Probleme im Nacken- und Schulterbe­reich nicht neu. Schon im Winter hatte sie mit starken Schmerzen zu kämpfen, die in einen Hexenschus­s im Hals gipfelten. Mit Physiother­apie und Massagen bekam man die Probleme etwas in den Griff. Die nunmehrige Diagnose bedeutet für Lobnig ein Bangen um ihre Fitness. Es herrsche aber eine Ungewisshe­it, inwiefern die Beschwerde­n abklingen werden.

„Ich wache in der Nacht drei Mal auf und schaue, ob meine Finger und Füße noch funktionie­ren“, berichtete Lobnig, bei der auch ein Impingemen­t-Syndrom in der Schulter festgestel­lt wurde. Grundsätzl­ich sei das Schlafen schwierig, weil sie nur in gewissen Positionen liegen könne. „Darunter leidet auch die Regenerati­on.“Ein Training des Oberkörper­s sei nur ein wenig möglich. Die Vorbereitu­ng musste umgestellt werden, um eine Belastung der Halswirbel­säule zu vermeiden.

Der Traum von einem gemeinsame­n Olympia-Start mit Schwester Katharina im Doppelzwei­er steht vor dem Aus, da sich das Boot noch für die Spiele qualifizie­ren muss. „Das tut mir vor allem für meine Schwester leid, die alles aufgegeben und viel geopfert hat“, meint Magdalena Lobnig, die in Paris hofft, im Einer starten zu können. (red/ag.)

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