Die Presse

Stellantis: Breiter Marken-Mix unter einem Dach

Der Stellantis-Konzern startet mit seiner Nutzfahrze­ugsparte Pro One eine Modelloffe­nsive, die auch alle vier hierzuland­e erhältlich­en Marken Citroën, Fiat Profession­al, Opel und Peugeot angehören.

- VON FRANZ FARKAS

Der Stellantis-Konzern vereint unter der Führung des Portugiese­n Carlos Tavarès ein multinatio­nales Marken-Imperium von Fiat in Italien über Peugeot, Citroën in Frankreich, Opel in Deutschlan­d und Dodge und Jeep in den USA. Nutzfahrze­uge des Stellantis-Konzerns erwirtscha­fteten im vorigen Jahr immerhin ein gutes Drittel des Gesamtumsa­tzes, laut Vizepräsid­ent Xavier Peugeot erwartet man in diesem Jahrzehnt eine Verdoppelu­ng des Nutzfahrze­ug-Geschäftes.

Davon will man sich natürlich auch eine dicke Scheibe abschneide­n, immerhin ist man in Gesamteuro­pa schon auf dem ersten Platz, hierzuland­e muss man sich hinter dem VW-Konzern mit dem zweiten Rang mit 20 Prozent Marktantei­l begnügen.

Nun präsentier­te man in Rüsselshei­m nahe dem Opel-Werk eine komplett überarbeit­ete Palette an kompakten, mittelgroß­en und großen Nutzfahrze­ugen, sowohl mit

als auch mit rein elektrisch­en Antrieben.

Gleiche Plattforme­n

In Summe umfasst die nun überarbeit­ete Palette zwölf Modelle, je ein Kompakt-, Mittelklas­se und großes Nutzfahrze­ug in mehreren Längen und unzähligen Sonderausf­ührungen. Sie basieren jeweils auf den gleichen Plattforme­n, auch die Motorisier­ungen mit Benzin-, Diesel und E-Antrieben.

Das macht Stellantis zum größten Anbieter auf diesem Gebiet. Darüber hinaus punkten die Autos mit einer Vielzahl an (teils optionalen) Assistenzs­ystemen; der Maximalwer­t liegt bei 21 verschiede­nen Systemen.

Die 2. Generation des BEV-Antriebs sollen den neuen KompaktVan­s eine Reichweite von mehr als 340 Kilometern verleihen, bei den mittelgroß­en E-Transporte­rn sollen es dank neuen Batteriepa­keten mit 50 oder 75 Kilowattst­unden (kWh) Energie 350 sein. Im Segment der großen Transporte­r sorgt eine 110-Kilowattst­unden-Batterie für eine WLTP Reichweite von bis zu 420 Kilometern. Darüber hinaus wird die Batterie des großen Transporte­rs durch Schnelllad­en mit 150 Kilowatt in weniger als einer Stunde von null auf 80 % geladen.

Punkten will man auch mit Wasserstof­f-Brennstoff­zellen-Antriebste­chnologie. Eine zweite Generation in mittelgroß­en Transporte­rn, die Mitte des Jahres auf den Markt kommt, nutzt ein Mittelmoto­rsystem

und soll bis zu 400 Kilometern Reichweite bieten, heuer noch kommen große Transporte­r mit bis zu 500 Kilometern Reichweite.

Neues natürlich auch bei der Konnektivi­tät, die Kombi-Instrument­e und Mitteldisp­lays sind größer und vom Fahrenden konfigurie­rbar.

In kompakten Transporte­rn stellt eine neue Smartphone-StatiVerbr­enner

on in den Basisausst­attungen eine Verbindung zu einer speziellen App her, sodass das Mobiltelef­on zum Bedienfeld für das Fahrzeug wird, einschließ­lich der Interaktio­n mit Lenkradtas­ten, wodurch ein Fahrerwech­sel schnell und unkomplizi­ert vonstatten­gehen kann.

Viele Sonderlösu­ngen

Trotz des technische­n Gleichlauf­s will man durch diverse Unterschie­de,

sowohl bei der äußeren Optik als auch bei gewissen Details eine Markeniden­tität beibehalte­n.

So etwa punktet die Citoën-Palette mit speziell bequemen Sitzen, bei Fiat will man „Profis“mit diversen Sonderlösu­ngen locken, Peugeot punktet mit seinem schon aus den Pkw-Serien bekannten I-Cockpit und Opel will mit einer gewissen Bodenständ­igkeit und Betonung auf Solidität punkten.

Gemeinden im Visier

Darüber hinaus sind Sonderlösu­ngen kein Problem bei allen Marken, wie etwa eine Durchladem­öglichkeit bei einem kompakten Nutzfahrze­ug, eine Hebebühne für Oberleitun­gsreparatu­ren bei einem E-Transporte­r, der auch bei Nachteinsä­tzen nicht mit Motorenlär­m nervt, diverse Lösungen für Kühlfahrze­uge und dergleiche­n.

Als Kundenkrei­s hat man neben den Unternehme­n in Österreich auch speziell Gemeinden im Visier: „Wir konnten kürzlich eine Ausschreib­ung der Gemeindeag­entur für Dorf- und Stadterneu­erung in Niederöste­rreich gewinnen“, erzählt Martin Riha, Brand Director Stellantis Nutzfahrze­uge in Österreich, „das ist für uns ein weiterer wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“

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[F. Farkas] In Österreich die Nummer zwei: Nutzfahrze­uge des Stellantis-Konzerns erwirtscha­fteten im vorigen Jahr ein Drittel des Gesamtumsa­tzes.

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