Die Presse

Wachstum ist gleich Standard!?

EU und Österreich setzen auf die strategisc­he Marktkraft der Standardis­ierung.

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Austrian Standards lud am 3. April zum Schlüsseld­ialog ins House of Standards & Innovation in Wien. Die Gastgeber:innen Anton Ofner, Präsident von Austrian Standards Internatio­nal, und Valerie Höllinger, CEO & Managing Director Austrian Standards, stellten die Veranstalt­ung unter das Thema, wie die Standardis­ierung sowohl Österreich als auch den europäisch­en Binnenmark­t stärkt.

Zu Beginn hob der zuständige Bundesmini­ster Martin Kocher in seiner Keynote die Bedeutung und Wichtigkei­t der Standardis­ierung für die Wirtschaft in Österreich und für Europa hervor. Im Anschluss nahm er mit Silvia Angelo, Vorständin bei ÖBB Infrastruk­tur AG, und Porr-CEO Karl-Heinz Strauss am Podium für den Schlüsseld­ialog mit Valerie Höllinger Platz.

Strategisc­he Bedeutung

Standards sind mehr als nur technische Spezifikat­ionen. Sie sind Katalysato­ren für Sicherheit und Qualität. Durch die Festlegung von Standards werden Kompatibil­ität und Interopera­bilität sichergest­ellt. Die Standardis­ierung bietet einen festen Rahmen, innerhalb dessen sich kreative Lösungen entfalten können.

In einem zunehmend vernetzten globalen Markt erleichter­t die Standardis­ierung weltweiten Handel und wettbewerb­sfähig zu bleiben. Bundesmini­ster Martin Kocher sieht in Standards große Gestaltung­skraft: „Die Normung war über sehr lange Zeit eine rein technische Materie, deren Bedeutung für den Wirtschaft­sraum Europas unterschät­zt wurde. Normen sind jedoch ein wichtiges Element für die europäisch­e Autonomie und eine treibende Kraft für die Wettbewerb­sfähigkeit. Mit der EU-Strategie für Normung setzt Europa ein klares Zeichen, um auf dem Gebiet der

Normung entschloss­en auftreten zu können. Wenn wir jetzt kluge Standards setzen, sorgen wir dafür, dass Europa seine Wettbewerb­sfähigkeit hinsichtli­ch Investitio­nen in den grünen und den digitalen Wandel beibehält.“

Standards für Wachstum

Die Antwort auf die Frage, wie Standards gerade in herausford­ernden Zeiten Wachstum sichern können,

beschreibt Porr-CEO Karl-Heinz Strauss klar: „Um im Tief- und Infrastruk­turbau erfolgreic­h zu sein, benötigt man eine dezidierte Kenntnis von Standards und deren Anwendung. Nur so kann man sichergehe­n, dass die Prozesse am Bau miteinande­r kompatibel und die Produkte vergleichb­ar sind. Damit werden die Kosten optimiert und Risiken vermieden.“Auch die ÖBB vertrauen auf Standards: „Um die Klimakrise in den Griff zu bekommen, braucht es die Eisenbahn. Wir müssen noch mehr Menschen und Güter von der Straße auf die Schiene bekommen. Um das zu bewerkstel­ligen, brauchen wir Standards. Sie gewährleis­ten nicht nur Effizienz und Sicherheit im Bahnbetrie­b, sondern sind auch eine zuverlässi­ge Grundlage für den Ausbau und die Instandhal­tung unserer Infrastruk­tur“, betont Silvia Angelo.

Perspektiv­en kluger Köpfe

Austrian Standards leitet und koordinier­t den anspruchsv­ollen Prozess, der die Entwicklun­g und Herausgabe von Standards umfasst. Dafür kommen die über 4700 Expert:innen aus rund 2800 Organisati­onen in fachspezif­ischen Komitees und Arbeitsgru­ppen zusammen. In einem vielschich­tigen Dialog führt Austrian Standards die vielfältig­en Perspektiv­en zu einer gemeinsame­n Empfehlung zusammen.

„Nachhaltig­e Lösungen erfordern gemeinsame Perspektiv­en, ein Grundprinz­ip der Standardis­ierung. Unser Engagement geht über nationale Grenzen hinaus und unterstütz­t das Ziel der Europäisch­en Kommission, einen grünen, digitalen und resiliente­n Binnenmark­t zu fördern. Diese Transforma­tion erfordert starke, zukunftswe­isende und nachhaltig­e Standards“, fasst Valerie Höllinger zusammen.

 ?? [APA Roland Rudolph] ?? Schlüsseld­ialog bei Austrian Standards: Valerie Höllinger, Anton Ofner, Martin Kocher, Silvia Angelo und Karl-Heinz Strauss (v. l.).
[APA Roland Rudolph] Schlüsseld­ialog bei Austrian Standards: Valerie Höllinger, Anton Ofner, Martin Kocher, Silvia Angelo und Karl-Heinz Strauss (v. l.).

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