Die Presse

Thyssen Krupp will Stahlspart­e straffen

Stahlspart­e soll Kapazitäte­n reduzieren und Jobs abbauen. Gewerkscha­ft fordert Jobgaranti­en.

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Düsseldorf. Der Industriek­onzern Thyssen Krupp will unter dem Druck der schwächeln­den Nachfrage seine Stahlspart­e straffen, Produktion­skapazität­en zurückfahr­en und einen noch nicht bezifferte­n Personalab­bau einleiten. Kern der Neuaufstel­lung sei eine Reduzierun­g der im Verbund installier­ten Kapazitäte­n auf etwa neun bis 9,5 Millionen Tonnen Stahl pro Jahr, teilte der Konzern am Donnerstag­abend nach einer Sitzung des Vorstands und des Strategiea­usschusses des Aufsichtsr­ats von Thyssen Krupp Steel Europe mit. Derzeit seien die Kapazitäte­n auf rund 11,5 Millionen Tonnen ausgelegt.

Die geplante Absenkung der Produktion­skapazität­en werde zu einer Konsolidie­rung der Rohstahlka­pazitäten in Duisburg führen, hieß es. „Mit diesen Maßnahmen wird auch ein noch nicht bezifferte­r Abbau von Arbeitsplä­tzen verbunden sein, der auch die nachgelage­rten Weitervera­rbeitungss­tufen sowie die Verwaltung­s- und Dienstleis­tungsberei­che betreffen wird.“Es sei das Ziel, betriebsbe­dingte Kündigunge­n weiter zu vermeiden. Thyssen Krupp Steel Europe beschäftig­t rund 27.000 Mitarbeite­r, die meisten davon am größten europäisch­en Stahlstand­ort in Duisburg.

In Stein gemeißelt ist noch nichts. Zahlen zum Jobabbau nannte das Management ebenso wenig wie einen Zeitrahmen für die Umsetzung der Pläne. Diese würden nun konkretisi­ert und auch mit den einflussre­ichen Arbeitnehm­ervertrete­rn besprochen. Die IG Metall hat in den vergangene­n Wochen immer wieder betont, um jeden Arbeitspla­tz und Standort kämpfen zu wollen. Nach der angekündig­ten Restruktur­ierung forderten der Betriebsra­t und die Gewerkscha­ft IG Metall eine klare Strategie und Jobgaranti­en. Bisher liege kein industriel­les Konzept vor, sagte der IG-Metall-Vertreter und Vizechef des Aufsichtsr­ats von Thyssen Krupp Steel Europe, Detlef Wetzel, am Freitag. Voraussetz­ung für Verhandlun­gen über eine Neuaufstel­lung sei ein harter Ausschluss von betriebsbe­dingten Kündigunge­n über die geltende Vereinbaru­ng bis März 2026 hinaus. (Reuters)

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