Wohin fließen die 1,75 Millionen Euro für die Klima-Biennale?
Viel hat sie gekostet, wenig sieht man: eine Ausstellung, ein paar Löcher im Asphalt und viele Workshops. Das kann nicht so teuer sein.
Man rechnet hin, man rechnet her – und kommt doch auf keinen grünen Zweig. Beim Budget der Klima-Biennale. 1,5 Millionen Euro haben drei Ressorts der Stadt Wien (Kultur, Klima, Finanz) dafür lockergemacht, und die freie Kulturszene weiß, wie unlocker das sonst meist sitzt. 250.000 Euro habe man zusätzlich noch aufgestellt, erklärt Gerlinde Riedl noch stolz. Unter ihrer Obhut als Direktorin wurde die KlimaBiennale im Kunst-Haus Wien angesiedelt. Also 1,75 Millionen Euro.
Aber wohin fließt diese Summe nur? Den Bach hinunter? Verläuft sie unreguliert? Oder hat das Kunst-Haus Wien sich seine Sanierung, teurer als gedacht, damit erleichtert? Dagegen verwehre sie sich strikt, antwortet Riedl. Die Gelder von Biennale und Kunst-Haus seien getrennt. Und es gebe natürlich ein „detailliertes Budget“. Einsicht bekommt man allerdings keine, erst am Ende, heißt es.
Also bleibt das Staunen: Zwei Hauptausstellungen gibt es, die im Kunst-Haus Wien, erfährt man, werde von diesem selbst bezahlt. Die zweite, auf dem Festivalgelände Nordwestbahnhof, hat vielleicht ein Dutzend Werke, kuratiert von zwei Kuratorinnen aus dem Ausland. Aber das kostet auch keine Millionen. Eher 100.000 Euro vielleicht, schätzen Kuratoren, die man fragt. Inklusive Katalog. Den es hier gar nicht gibt. Vielleicht sind es ja die Krater, die man in den Asphalt des Geländes vor der alten Postbusgarage gerissen hat. Und in die man Pflanzen pflanzte, die man nicht kaufte, das tut eine Klima-Biennale nicht. Sondern irgendwoher gerettet hat. Wieder etwas eingespart, eigentlich.
Das riesige Rahmenprogramm? Der Workshop zur Entdeckung der „Weisheit des Waldes“oder das „Kompostorchester“? Oder die „Wiener Schule für Kunst und Nachhaltigkeit“, die uns die Methode der „Artizipation“nahebringen soll, um einen „Transformationsprozess von einer linearen zu einer zirkulären Denk- und Handlungsweise“in Gang zu bringen?
Klingt lustiger, als es ist. Weder die zwei Kuratoren, die diese Biennale 15 Monate lang vorbereiteten, noch die vielen Kooperationspartner, die großteils gar nichts oder wenig bekamen, können 1,75 Mio. kosten. Der Kunst käme das meiste zugute, sagt Riedl dann doch. Aber man entdeckt keine größeren Auftragswerke. So wird aus der Klima-Biennale eine Rätselrallye.
Vergleicht man das Budget der Klima-Biennale mit dem, was zu sehen ist, kommt man auf keinen grünen Zweig.