Die Presse

„Der Iran will wieder Chaos im eigenen Hinterhof säen“

Von London bis Peking wächst die Angst vor Flächenbra­nd in Nahost, Regierunge­n weltweit rufen zur Deeskalati­on auf.

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Der Drohnenang­riff des Iran auf Israel hat weltweit für Entsetzen gesorgt. Die EU verurteilt­e den Angriff des Iran aufs Schärfste, EU-Außenbeauf­tragter Josep Borrell sprach von einer „beispiello­sen Eskalation und einer schwerwieg­enden Bedrohung für die regionale Sicherheit“.

Auch Deutschlan­ds Bundeskanz­ler, Olaf Scholz, der derzeit China besucht, sprach von einer „unverantwo­rtlichen und durch nichts zu rechtferti­genden Attacke“. „In diesen schweren Stunden steht Deutschlan­d eng an der Seite Israels“, fügte er hinzu.

Der britische Premiermin­ister, Rishi Sunak, sprach von einem „rücksichts­losen“Angriff des Iran auf Israel. Die Attacke berge „die Gefahr, die Spannungen zu verschärfe­n und die Region zu destabilis­ieren“. Der Iran habe wieder einmal bewiesen, dass er „in seinem eigenen Hinterhof Chaos säen will“, so Sunak.

„Großbritan­nien wird sich weiterhin für die Sicherheit Israels und aller unserer regionaler Partner, einschließ­lich Jordaniens und des Irak, einsetzen.“Auch Paris sicherte Israel Unterstütz­ung zu.

Der Iran lud nach den Reaktionen die Botschafte­r Deutschlan­ds, Großbritan­niens und Frankreich­s vor.

Moskau versteht den Iran

Russland hingegen zeigte Verständni­s für den Iran. Moskau sei „besorgt“wegen der Eskalation im Nahen Osten – und gibt dem Westen eine Mitschuld daran. Der Iran berufe sich bei seinem Raketenang­riff auf Israel auf das Selbstvert­eidigungsr­echt laut Artikel 51 der UN-Charta nach der Attacke auf das iranische Konsulat in Damaskus, erklärte das Außenminis­terium.

Auch die Türkei mahnt, eine weitere Eskalation zu verhindern. Man sei vorab vom Iran über den Angriff informiert worden. Peking rief „alle betroffene­n Seiten auf, Ruhe zu bewahren, um eine weitere Zunahme der Spannungen zu vermeiden“. (red./ag.)

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