„Schwuchteln“und sehr große Brüste: Buße für Chefinspektor
Beamter zeigte sich gegenüber Schülern homophob und erzählte, wie man eine Kollegin wegen ihrer Oberweite putzen ließ.
Es passierte im Zuge eines Trainings, bei dem eine Körperverletzung zwischen einem homosexuellen Paar thematisiert wurde. Der als Lehrer tätige Chefinspektor ließ seine Schüler wissen, dass man während des Einschreitens hier nicht viel zu fürchten habe: „Von Schwuchteln geht keine Gefahr aus“, erklärte er. Und „Schwul sein ist ja nur eine Krankheit, wobei man das ja heutzutage nicht mehr sagen darf.“Es war nicht das erste Mal, dass der Lehrer sich im Ton vergriff.
Dreieinhalb Monate zuvor hatte ihn sein Vorgesetzter angewiesen, dies zu unterlassen. Zwei Jahre früher wurde der Mann drei Mal disziplinär verwarnt. Doch zuletzt fiel er auch im Kurs „Ablauf einer Alarmauslösung am Funkgerät“mit einer Anekdote auf. So wurde „auf einer Dienststelle mit Absicht Kaffee am Tisch verschüttet, nur um einer Kollegin beim Putzen zuzusehen“. Sie hatte eine „sehr große Oberweite“, wie der Mann selbst vor der Disziplinarbehörde betonte.
Der Mann rechtfertigte sich unter anderem damit, dass er die Einordnung von Homosexualität als Krankheit höchstens als historische Beschreibung gemeint habe. Er kenne persönlich Schwule in Vereinen, die er unterstütze. Und die Brüste-Geschichte habe er nur erzählt, weil ihn das Verhalten seiner Kollegen in dem Fall so geärgert habe.
Die Bundesdisziplinarbehörde (20240.223.676) glaubte ihm das nicht. Sie verurteilte den Chefinspektor zu 8000 Euro Geldstrafe. Freigesprochen wurde der Mann hingegen davon, gesagt zu haben, dass man nicht mehr auf Urlaub fahren könne, weil man sonst „die Orangenhaut von den Alten“(gemeint Frauen) ansehen müsse.