Die Presse

EU und Nato wollen Energieinf­rastruktur besser schützen

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EU-Energiemin­ister berieten über Schutz vor russischen Angriffen und den grenzübers­chreitende­n Ausbau.

Nach den jüngsten Angriffen auf die ukrainisch­e Energiever­sorgung berieten am Montag in Brüssel die EU-Energiemin­ister über einen besseren Schutz der europäisch­en Energieinf­rastruktur. Am Rande eines Treffens der EU-Energiemin­ister, an dem für Österreich Leonore Gewessler (Grüne) teilnahm, wurde mit Vertretern der Nato über einen Schutz vor möglichen Angriffen wie in der Ukraine – durch konvention­elle Militärsch­läge, Sabotage oder Cyber-Attacken – beraten. Seit der russischen Invasion in der Ukraine wurden auch Energienet­ze in Europa Ziel von Angriffen. So kam es zu mehreren Explosione­n bei der Nord Stream-Pipeline im September 2022 und zu einer Beschädigu­ng der Pipeline zwischen Finnland und Estland im vergangene­n Jahr.

Die Energiemin­ister sprachen sich bei ihrem informelle­n Treffen nicht nur deshalb für eine stärkere grenzübers­chreitende­n Ausbau der Netze aus. „Wir müssen Erzeuger, Verbrauche­r und Speicher besser verbinden“, so Gewessler. Dies betreffen nicht nur Strom, sondern auch Gas-, Wasserstof­f- und Biogas-Netze. Der belgische EU-Vorsitz forciert insbesonde­re eine verbessert­e Anbindung von EU-Binnenländ­ern an die stark ausgebaute­n Windparks vor der europäisch­en Küste.

Ein weiteres Thema war die Solarenerg­ie und hier die Unabhängig­keit durch europäisch­e Hersteller. Gewessler kündigte dabei ihren geplanten „Europa-Bonus“für künftige Photovolta­ik-Besitzer in Österreich an. Damit soll der Erwerb von Anlagen europäisch­er Hersteller gefördert werden. Der Vorschlag müsse aber noch vom Koalitions­partner ÖVP abgesegnet werden. (wb)

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