Immer mehr Flüge, folgenlos für CO2-Bilanz
Der Flugverkehr hebt ab, die Treibhausgasbilanz bleibt verschont.
Im Vorjahr ist der Verbrauch von Kerosin in Österreich um 40 Prozent gestiegen und hat damit beinahe ein Alltime-High erreicht. Nur 2019, im Jahr vor der Covid-Pandemie, sind 2,99 Millionen Tonnen Flugbenzin getankt worden; im Vorjahr waren es 2,68 Millionen.
Es wird damit gerechnet, dass der Aufwärtstrend weitergeht und beim Kerosin die DreiMillionen-Grenze überschritten wird. Diese Auswertung hat am Montag der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) veröffentlicht.
Flugverkehr verursacht weltweit mehr als ein Hundertstel der Treibhausgasemissionen. Grenzüberschreitender Flugverkehr ist allerdings in keiner nationalen Treibhausgasbilanz enthalten – ausgehend vom realpolitischen Zugang, dass es unmöglich ist, den internationalen Flugverkehr national zu regeln.
Minimaler Anteil im Verkehr
Das ist auch in Österreich so, sodass auch ein starker Anstieg der CO2-Emissionen durch Flüge keine Konsequenz für die heimische Statistik (und damit die Einhaltung internationaler Verpflichtungen) hat. 2019 wurden dem Inlandsflugverkehr 50.000 Tonnen (von 2,99 Millionen) zugeschrieben. Obgleich die exakte Auswertung noch nicht vorliegt, ist anzunehmen, dass die Verteilung im Vorjahr in ähnlicher Höhe ausgefallen sein wird. Die österreichische CO2Bilanz wird dadurch so gut wie gar nicht beeinflusst. Gemessen am Gesamtausstoß von Treibhausgasen im Verkehrsbereich (mehr als 20 Millionen Tonnen) macht der Verbrauch von Kerosin gerade einmal 0,25 % aus.
Vor wenigen Wochen hat Umwelt- und Klimaministerin Leonore Gewessler berichtet, dass aufgrund der vorläufigen Treibhausgasbilanz damit zu rechnen sei, dass es 2023 ein Minus bei den sechs klimawirksamen Gasen, in erster Linie Kohlendioxid, geben werde. Das Minus werde auf 5,3 Prozent geschätzt. Die Österreich zuzurechnende Größenordnung des Flugverkehrs ist zu gering, um das Ziel zu gefährden.