Österreich: Pessimismus schwindet nur langsam
Seit der Rezession im Sommer 2023 hat sich die Konjunktur erholt, die Wirtschaft entwickelt sich aber noch sehr verhalten.
Die Konjunkturstimmung in Österreich hellt sich langsam auf, der Pessimismus überwiegt aber weiterhin. „Der UniCreditBank-Austria-Konjunkturindikator ist im März den sechsten Monat in Folge gestiegen“, teilte Chefökonom Stefan Bruckbauer mit. „Mit minus 2,6 Punkten erreichte der Indikator zwar den höchsten Wert seit fast einem Jahr, lag jedoch weiterhin klar unter dem langjährigen Durchschnitt.“
Seit der Rezession im Sommer 2023 hat sich die Konjunktur zwar schrittweise erholt, entwickelt sich aber immer noch sehr verhalten. Die österreichische Wirtschaft sei bestenfalls mit einem marginalen Plus von 0,1 bis 0,2 Prozent zum Vorquartal ins Jahr 2024 gestartet, hielten die Bank-Austria-Ökonomen fest. Eine Belebung der Wirtschaft erwarten sie erst ab Jahresmitte.
Während die Situation in der IT-Branche sowie im Tourismus und Gastgewerbe positiv eingeschätzt wurde, blieben viele unternehmensnahe Dienstleistungsbetriebe, insbesondere im Bau- und Immobilienbereich, pessimistisch. Die steigenden Baupreise und erschwerte Finanzierungsbedingungen seien herausfordernd.
Die Lage am Arbeitsmarkt dürfte sich erst in der zweiten Jahreshälfte stabilisieren und zu Beginn 2025 wieder verbessern. „Da sich die Trendwende am Arbeitsmarkt etwas nach hinten verschieben dürfte, haben wir unsere Prognose der Arbeitslosenquote für 2024 leicht von 6,7 auf 6,8 Prozent erhöht“, so Bank-Austria-Ökonom Walter Pudschedl. „Für 2025 bleiben wir optimistisch, dass ein Rückgang auf 6,5 Prozent durch die bessere Konjunktur ermöglicht wird.“
Der Anstieg der Verbraucherpreise soll sich im Jahresverlauf weiter verlangsamen. „Wir sind optimistisch, dass sich die Teuerung bis zum Jahresende 2024 auf unter drei Prozent verlangsamen wird“, so Pudschedl.
Europas Industrie erholt sich
Indes hat die Industrie in der Eurozone ihre Produktion im Februar nach einem Einbruch zu Jahresbeginn gesteigert. Sie erhöhte ihre Erzeugung um 0,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Im Jänner war die Produktion um drei Prozent eingebrochen. Verglichen mit dem Vorjahr fiel die Februar-Produktion allerdings um 6,4 Prozent schwächer aus. (ag.)