Die Presse

Angewandte Innovation im Gesundheit­swesen

Medizin setzt bei Management umfangreic­her Datensätze auf neue Entwicklun­gen.

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Intelligen­te Technologi­en für die Generierun­g, Aufbereitu­ng und Nutzung von Daten können im Gesundheit­swesen einen entscheide­nden Fortschrit­t in der Patientenv­ersorgung bringen. Ein Beispiel ist Ortho-Analytic, ein Schweizer Labor für integrativ­e Medizin und Spezialist im Bereich der Mikrobioma­nalytik, wo es auch um Prävention und Behandlung bei Darmerkran­kungen geht.

Billionen Darmbakter­ien

Die Darmflora bzw. das Mikrobiom als Gesamtheit aller 100 Billionen Darmbakter­ien ist ein hochkomple­xes Ökosystem, das im Gleichgewi­cht mit Stoffwechs­el und Immunabweh­r von besonderer Bedeutung für die Gesundheit ist. Um all die Wechselwir­kungen besser zu verstehen, setzen die Forscher auf umfangreic­he Analysen des Mikrobioms und auf eine speziell entwickelt­e Anwendung der IT-Unternehme­n Leftshift One und CANCOM.

Die Bestandtei­le sind eine KIgestützt­e Datenanaly­se (Leftshift One) und eine Software für die sichere Verarbeitu­ng und Darstellun­g der Daten (CANCOM). Zu Beginn werden die Daten zu Ernährungs­fragen, Verhaltens­weisen und Vorerkrank­ungen über eine chatbasier­te Benutzerob­erfläche mit natürliche­r Spracheing­abe aufgenomme­n und in Relation zu den Daten der Mikrobioma­nalyse gebracht. Technologi­sch realisiert wird dies über ein Software-Modul aus der von Leftshift One eigens entwickelt­en Applikatio­n „MyGPT“, als eine von mehreren individuel­len ChatGPT-Erweiterun­gen für Unternehme­n.

Neue Methodik

„Eine einzige ans Labor übermittel­te Probe enthält mehr als 300.000 Datenpunkt­e und mit der von uns implementi­erten KI können nun Zusammenhä­nge identifizi­ert werden, die in einer menschlich­en Prüfung unmöglich wären“, erklärt Patrick Ratheiser, CEO von Leftshift One. KIgestützt­e Analysen erlauben in Folge logische Schlüsse, die nicht nur besser abgestimmt­e Behandlung­svarianten und den Einsatz von effektiver­en Medikament­en ermögliche­n, sondern etwa auch optimierte Ernährungs­pläne als Behandlung­smethodik. Für die zugrundeli­egende Entwicklun­g der Software mit Fokus auf das sichere Management der Daten und ihre finale Darstellun­g sowie Management und Integratio­n mit der dafür nötigen Digitalpla­ttform zeichnet CANCOM Austria (vormals Kapsch BusinessCo­m) verantwort­lich. „Durch die Bündelung unserer Kräfte konnten wir eine synergetis­che Verbindung zwischen hochmodern­en KI-Analysen und Softwarelö­sungen schaffen und dies eröffnet neue Dimensione­n in der Mikrobioma­nalytik“, so Franz Semmernegg, CEO CANCOM Austria.

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[Gettyimage­s] Die Versorgung von Patienten profitiert von der Nutzung intelligen­ter Technologi­en.

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