Der Mobiler macht’s leichter
Wie die Rail Cargo Group der ÖBB den Transport von Gütern mehr und mehr von der Straße auf die Schiene bringen will.
VON LUCA MARTH UND KILIAN HEITZINGER, KLASSE 4BHIT DER HTBLA WELS
Die Energiewende und die Reduzierung der Treibhausgase sind derzeit ein großes Thema der öffentlichen Diskussion. Sie stellen auch die Transportlogistik vor enorme Herausforderungen und verlangen neue Lösungsansätze. So verfolgt die Rail Cargo Group (RCG) der ÖBB derzeit den Plan, dem Transport von Gütern durch Lkw jedenfalls auf den Langstrecken in Form von sogenannten multimodalen Containern eine echte Konkurrenz entgegenzusetzen.
Innovative Lösung
Multimodale Container zeichnen sich dadurch aus, dass sie sowohl für den Bahn als auch für den LkwTransport geeignet sind und oft von vielen Seiten beladen werden können, die „Mobiler“und Wechselaufbauten der RCG sogar von allen Seiten und auch von oben. Die Container und Wechselaufbauten sind in ganz Europa und für die österreichische Getränkelogistik vor allem zwischen den Güterterminals in Wien, Tirol und Vorarlberg unterwegs.
„Mobiler“gelten zusätzlich als innovative Lösung in Sachen multimodale Logistik (optimaler Mix mehrerer Transportmodi). Sie sind eine dezentrale Ergänzung zu den bestehenden Terminals, da sie auch an vielen anderen Bahnhöfen umgeschlagen werden können. Geplant ist in Zukunft, weitere Terminals und Strecken ins Netzwerk der RCG (TransNET) aufzunehmen und weitere „Mobiler“Umschlagsbahnhöfe zu nutzen, damit die nationale sowie internationale Verkehrswende weiter vorangetrieben wird. Ziel soll es sein, dass nur mehr kurze Strecken vom Unternehmen zur nächsten Beladestation der Bahn per Lkw zurückgelegt werden müssen. Auf den restlichen, weitaus längeren Wegstrecken wird dann ausschließlich auf der nachhaltigen Schiene transportiert.
Doch es gibt auch erhebliche Hindernisse, die den internationalen Schienenverkehr erschweren. Lokführer müssen aktuell die Sprache jedes Landes, das sie durchfahren, auf B2Niveau beherrschen. Ein weiteres Hindernis für einen nahtlosen Gütertransport in Europa sind die unterschiedlichen Energieversorgungssysteme für die Lokomotiven. Diese Uneinheitlichkeit erfordert häufig diverse Anpassungen, welche den Transport verlangsamen und verteuern. Sich den Herausforderungen stellend, arbeitet die Europäische Union bereits an Lösungen. Initiativen wie das Europäische Eisenbahnverkehrsmanagement System (ERTMS) zielen darauf ab, die Zusammenarbeit zwischen den Schienensystemen zu verbessern. Durch die Einführung eines einheitlichen Signalsystems, aber auch eine einheitliche Kommunikationssprache sollen Zugverbindungen über Landesgrenzen hinweg erleichtert und beschleunigt werden. Die Rail Cargo Group engagiert sich weiterhin mit Nachdruck für einen effizienten und nachhaltigen Gütertransport in Europa. Durch ihre Bemühungen, Hindernisse zu überwinden und auf europäischer Ebene an Lösungen mitzuarbeiten, trägt sie maßgeblich zur Stärkung der europäischen Wirtschaft und der Handelsbeziehungen bei.